Was passiert mit den alten Dieselfahrzeugen?

Die Umweltprämie für ausrangierte Diesel führt dazu, dass sich bei den Schrotthändlern die Fahrzeuge angeblich stapeln.

Bei einer Recherche der Augsburger Allgemeinen wurde aber festgestellt, dass von den örtlichen Schrotthändlern nur einer bereit zu einem Gespräch war. Alle anderen behaupteten, keine Dieselfahrzeuge auf dem Hof zu haben. Man fragt sich also,was passiert mit den ausgemusterten Autos? Natürlich besteht der Verdacht, dass sie ins Ausland verkauft anstatt verschrottet wurden.

Im vergangenen Sommer hatten die Autokonzerne wegen des Diesel Skandals Prämien angeboten: Wer sein Auto abgibt, bekommt beim Händler ein neues, umweltfreundliches zum Vorzugspreis, je nach Modell bis zu Euro 10 000 Rabatt. Bei BMW läuft dieses Angebot bis Ende Juni 2018.

Der Weg dahin ist kompliziert: Erst muss der Autobesitzer zu einem Vertagshändler gehen. Dann zu einem zertifizierten Autobverwerter. Mit dem Fahrzeugbrief und -schein geht es dann zum Landratsamt, um den Wagen abzumelden. Und nun gibt ihm der Autoverwerter einen Stempel und Unterschrift. Zurück zum Autohaus, welches die Papiere an den Konzern weiterleitet. Und jetzt gibt es die versprochene Prämie.
Das Ganze nennt sich „Umweltprämie“, ist aber in Wirklichkeit eine Mittel, den Verkauf von Neuwagen zu fördern. (sagen böse Zungen)

Fast alle Hersteller, die Diesel der Klasse 1 bis Euro 4 verkauft haben, beteiligen sich an dieser Umweltprämie. Aber sie bestehen auf dem oben angeführten Nachweis. Kauft man bei VW einen neuen Polo, erhält man Euro 3000.-, für einen Golf 5000 und einen Touareg 10 000.- Euro. Opel bietet beim Kauf eines Corsa 3500.- und beim Insignia 7000.- Dabei ist es egal ob es sich bei diesem Neukauf um einen Benziner, Diesel, Erdgas, Plug-In-Hybride oder ein E-Fahrzeug handelt. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich! – Nur VW bietet bei den drei letzten Alternativen zusätzlich eine „Zukunftsprämie“ an!

Die Frage, ob sich die Prämien lohnen, beantwortet das Marktforschungsinstitut BF Forecasts so: „Wir raten von Panikkäufen ab. Man sollte sich keine Angst machen lassen. Ob sich die Prämien lohnen, muss man individuell durchrechnen.“ – Wohnt man auf dem Land, kann man seinen Diesel noch lange fahren.


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