Churchill in Kanada die Eisbären Hochburg in Not

Eisbären beobachten ist eine besondere Attraktion in Manitoba Kanada. Der Ort Churchill an der Hudsons Bay bietet sich an mit touristischem Know How: Hotels und Restaurants erwarten im Oktober viele Gäste, die vor allem aus den USA einfliegen.

Mit Spezialfahrzeugen die 2 Meter hohe Räder, einen verglasten Schutzraum und eine Aussichtsplattform haben, geht es früh am Morgen in die Tundra. Dort warten die Eisbären darauf, dass die große Bucht zufriert, damit sie die Seehunde erbeuten können, wenn diese an ihren Luftlöchern auftauchen.
Seit dem Frühjahr, als das Eis auftaute, hatten sie keine richtige Nahrung mehr. Sie sind sehr abgemagert, besonders die Weibchen, die in dieser Zeit auch ihre Jungen zur Welt brachten und sie versorgen mussten.

Die „Tundra Buggies“ fahren sehr nahe an die Tiere heran, damit die Besucher fotografieren und filmen können. – Aber es gibt strenge Regeln: Sollte einer der Gäste Lärm machen oder gar Futter hinunter werfen, wird das Fahrzeug sofort nach Churchill zurück fahren.
Der Ort Churchill war früher ein Militärstützpunkt und ist heute auf etwa 300 Einwohner geschrumpft, die ihre Versorgung hauptsächlich über die Eisenbahnverbindung von Winnipeg bekommen, das gut 800 km entfernt ist.

Und da gibt es zur Zeit große Probleme. Die Eisenbahnlinie gehört einem amerikanischen Investor mit Sitz in Denver, auch die Hafenanlage gehört ihm. Schwere Überschwemmungen haben im Frühjahr die Gleisanlagen und viele Brücken beschädigt. Doch die amerikanische Firma Omnitrax unternimmt nichts, um Reparaturen in Angriff zu nehmen. Sie möchten das Bahnprojekt und den Hafen möglichst ertragreich an die Regierung verkaufen. Doch weder die Provinzregierung noch die in Ottawa zeigen Interesse.

Die Bürger von Churchill sehen einem harten Winter entgegen, wenn die Versorgung vor allem mit Propangas und Diesel nicht mehr gewährleistet ist. Der Transport mit dem Flugzeug ist bei den benötigten Mengen nicht machbar und mit Schiffen nur zeitweise, solange die Hudsons Bay eisfrei ist. Auch würde beides die Kosten enorm erhöhen.
Der Bürgermeister von Churchill ist ziemlich verzweifelt.


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