Der Ärger mit den Tauben

Im Märchen spielen sie oft eine sympathische Rolle und auch als Friedenstaube sind sie beliebt. In der christlichen Religion sind sie das Symbol für den heiligen Geist. doch in unseren Städten und Gemeinden empfindet man sie als Plage!

Die bei uns herum fliegenden Tauben sind eine Mischung aus verwilderten Brief-und Haustaube. In vielen Bereichen werden sie der Bevölkerung sehr lästig. Man versucht mit verschiedenen Abwehrmechanismen sie davon abzuhalten Fenstersimse, Dächer, Dachterrassen und Balkone mit ihrem Kot zu verschmutzen. Da werden Drahtverkleidungen montiert und kleine Spieße an Fenstern und Geländern befestigt.
Wer sich nicht mit diesen Methoden wehrt, kann erleben, dass sein Balkon oder Terrasse von den Tauben vereinnahmt wird. Da gibt es dann so viel Kot, dass Mensch sich nicht mehr wohlfühlt, ganz abgesehen von den Bakterien, die verbreitet werden!

In einigen Städten gibt es ein „Taubenmamagement“. Man lockt die Vögel mit Futter zu Verschlägen und Taubenhäusern. Legen sie dann ihre Eier in die angebotenen Nester, tauscht man sie gegen Gipseier aus und reduziert so den Nachwuchs.
Ein weiterer Versuch, die Tauben zu vertreiben ist der Einsatz von Raubvögeln. Allein ihre Gegenwart genügt, um die meisten von ihnen zu vertreiben.

Besonders erfolgreich ist man damit in Wimbledon. Nachdem im Jahr 2000 das Match von Pete Sampras unterbrochen werden musste, weil Scharen von Tauben auf dem Centre Court herum spazierten, entschied man sich, einen Bussard als „Mitarbeiter“ einzustellen.
In der Früh um 9 Uhr macht dieser sich an die Arbeit und umkreist die Spielstätte. „Patrouille fliegen“ nennt das seine Betreuerin.
Vorher muss der Vogel aber so viel gefressen haben, dass er unter den Tauben kein Massaker anrichtet, doch er muss auch hungrig genug sein, um noch Jagdlust zu verspüren.

Eigentlich ist Wimbledon ein Paradies für Tauben. Es gibt genug Nischen im Gebälk um Nester zu bauen und die regelmäßig ausgestreuten Grassamen bieten reichlich Futter.
1,20 m Flügel-Spannweite hat der Bussard und einen starken gelben Hakenschnabel. Das macht Eindruck auf die Tauben. Nach seinem ersten Rundflug in der Früh wirkt der Schreck mehrere Tage nach!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.