Die Crux mit der Landwirtschaft

Die Bayerische Staatsregierung will ein Programm auflegen, das die Fluchtursachen in Afrika bekämpfen soll. 20 Millionen werden dafür bewilligt! Motiviert von der Überzeugung, dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben wollen, soll in Projekte für Wasser, Gesundheit und Bildung investiert werden.

Auf der anderen Seite werden allein nach Benin und Ghana 220 000 Tonnen minderwertige Hähnchenteile exportiert, die dort die kleinbäuerlichen Höfe kaputt machen. Die tief gefrorenen Teile liegen im Preis zwei Drittel unter den dortigen Marktpreisen. Ähnlich sieht es beim Export von Milchprodukten aus. Die großen deutschen Molkereien haben Milliarden in Milchpulvertürme investiert, um den Export von Milchpulver nach West- und Nordafrika ausbauen zu können.
Der Steuerzahler gewinnt den Eindruck, dass hier keinerlei Zusammenarbeit zwischen Entwicklungshilfe und Exporteuren besteht! Noch dazu muss Deutschland jetzt hohe Strafen zahlen, weil die Nitratwerte im Wasser zu hoch sind. Das ist ein Ergebnis der Massentierhaltung und des überbordenden Maisanbaus.

Unsere Umweltministerin Barbara Hendricks versucht dem Durcheinander mit rheinischem Humor gegen zu steuern. Aus ihrem Ministerium kommen Sprüche wie: „Stehn im Stall zu viele Kühe, macht die Gülle richtig Mühe“. Oder „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“. Sogar für die Bienen hat sei ein Herz: „Ohne Blumen auf der Wiese, geht´s den Bienen richtig miese“.

Mit Plakaten in über 70 Städten und im Netz will Hendricks die Bürger anregen, sich an sich der Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft zu beteiligen.
Natürlich hat das den CSU Landwirtschaftsminister mächtig geärgert! Eigentlich wäre eine solche Aktion ja seine Aufgabe!? Aber Hendricks ist für den Schutz von Boden, Wasser, Luft und Klima zuständig. Sie macht Druck beim Thema Überdüngung und Nitrat und kämpft gegen Glyphosat. Da ist der Konflikt vorprogrammiert!

Einen weiteren Hebel setzt sie über das Baurecht an. Sie will den Kommunen die Möglichkeit geben, über Baugenehmigungen große Ställe zu verhindern.
Bei den Grünen rennt sie damit offene Türen ein. Die fordern das alles schon lange.


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