Der Kampf gegen die Plastiktüten

Die Forderung der EU, den Einsatz von Plastiktüten zu verringern, hört sich zwar gut an, wird aber nicht viel bringen. Es gibt zu viele Ausnahmen: Apotheken, Tankstellen, Bäckereien, Metzgereien und auch die dünnen Beutel für das Obst und Gemüse im Supermarkt sollen ausgenommen werden.
Unsere Umweltministerin wartet darauf, dass die Industrie Lösungen vorschlägt.
Der Handelsverband hat einen Vorschlag präsentiert, und möchte ab April 2016 keine kostenlosen Plastiktüten mehr abgeben. Wie viel die Händler verlangen sollen, ist aber noch nicht geklärt.
Bei dem ganzen Getöse wird wohl nicht viel herauskommen, denn die Bequemlichkeit hat bei den meisten Verbrauchern Vorrang. Selbst wenn im Supermarkt 10 cent für den Beutel verlangt werden, hält es viele Kunden nicht von deren Einsatz ab.
Das Problem treibt viele umweltbewusste Menschen um. Die Tatsache, dass riesige Plastikinseln auf den Ozeanen unseres Erdballs herumtreiben, ist bedrückend! Denn sie geraten als Microplastikteile in unsere Nahrungskette. Wie sich das auf den Menschen auswirkt, ist wenig erforscht,- bei Fischen führt es häufig zu Missbildungen und zum Tod.
Beherzt gehen in Billerbeck im Münsterland einige Bürger das Problem an:
Sie gehen von Haus zu Haus und sammeln die Tüten ein. Besonders ein ältere Herr mit Zylinder und großer Stofftüte vor dem Bauch, der sich „Mr. Unplastik“ nennt, sorgt für Heiterkeit. Die mitarbeitende Werbeagentur meint, mit Humor ist man auch bei Umweltthemen erfolgreicher.
Die Deutschen verbrauchen allein für Plastiktüten 68 000 t Kunststoff. Dafür wird Rohöl benötigt und jede Menge klimaschädliches CO2 fällt an!
In Billerbeck haben die Akteure viele Geschäftsleute und sogar Discounter überzeugt. Ein großes Anti Plastik Banner hängt in der Innenstadt des 11 000 Einwohner zählenden Ortes. Viele Händler steigen um auf Papiertüten.
Ja, es geht auch ohne Plastiktüten!

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