Das Hambacher Schloss, Wiege der Demokratie

Das Hambacher Schloss.
Im Hambacher Schloss, nicht weit von Speyer entfernt, fand 1832 das große Fest für die Freiheit mit 30 000 Teilnehmern statt. Es wird heute noch als die „Wiege der deutschen Demokratie“ bezeichnet.
Von Frankreich war die Revolution herüber geschwappt und hatte in der deutschen braven Biedermeier Kultur für Unruhe gesorgt. Immer mehr Menschen schlossen sich den wortgewaltigen Anführern Wirth und Siebenpfeiffer an. Sie forderten Freiheit und Gleichheit in ihrem Land und in einem gemeinsamen Europa!
Das Fest im Mai 1832 war der Höhepunkt dieser Bewegung. Singend zogen die Menschen den Hang hinauf zum Schloss, wo es gedeckte Tafeln mit verschiedenen Speisen gab. Aber mit so vielen hatte man nicht gerechnet, es reichte nicht für alle. Trotzdem gab es viele fröhliche Zuhörer bei den Redebeiträgen.
Das historische Hamburger SchlossDieses Fest hatte für viele der Anführer böse Folgen. Einige verbrachten Jahre ohne Gerichtsverhandlung im Kerker. Viele flüchteten ins Ausland vor allem nach Amerika.
Aus Solidarität mit den Inhaftierten und ihren Familien gründeten sich viele Vereine um sie zu unterstützen.Das war aber nicht ungefährlich. Die Häscher der Obrigkeit waren immer in der Nähe! Man durfte sich nicht in Versammlungen austauschen und die Presse war zensiert.
Die nächste französische Revolution 1848 setzte sich in Mannheim fort wo Straßenbarrikaden errichtet wurden; auch in Berlin und Braunschweig gab es Volksaufstände. Die Massen forderten ein deutsches Parlament, Schwurgerichte und Pressefreiheit. Das ganze Land schien in Aufruhr zu sein. Die Menschen wollten eine Ordnung, an dessen Ende eine neue Perspektive für sie stehen sollte. Ein Weltgebäude, an dessen einem Ende der Monarch und am anderen Ende der Bürger als Subjekt steht, lehnten sie vehement ab.
In Berlin schritt das Militär ein und es gab 240 tote Zivilisten zu beklagen und 210 bei den Soldaten. Daraufhin gab König Friedrich Wilhelm den Forderungen des Volkes nach und es kam endlich zu Wahlen.
Im Mai 1848 zieht das erste gewählte Parlament in Frankfurt in die Paulskirche ein. 799 Abgeordnete aus allen Regionen des deutschen Bundes sind vertreten.
Das wichtigste Ziel der Nationalversammlung ist die Schaffung eines Grundrechtkatalogs und die Verabschiedung einer Reichsverfassung. – Aber die meisten Abgeordneten streben eine konstitutionelle Monarchie an und treten später für die kleindeutsche Lösung ein.
Es ist noch ein weiter Weg bis zu einer echten Demokratie!

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