Maschinensteuer, ein Konzept aus dem vorigen Jahrhundert?

Die „mannlose Schicht“ wurde in einigen Großbetrieben schon in den 70 ziger Jahren eingeführt. Es war deprimierend durch die menschenleeren Hallen zu gehen und zuzuschauen, wie jede Arbeit von Robotern erledigt wurde. Ja, sogar die Werkzeuge wurden von ihnen neu geschliffen!
Der Gedanke, da durch die fehlenden Arbeitskräfte keine Einkommens- und Sozialabgaben mehr geleistet wurden, eine „Maschinensteuer“ einzuführen, lag nahe. – Es gab Vorträge, Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen.
Letztendlich entschieden sich vor allem die Sozialdemokraten dagegen. Ihre Begründung: Bei der Einführung einer Maschinensteuer oder „Wertschöpfungsabgabe“ würden die Betriebe nicht mehr investieren und auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig sein. Der langfristige Rückgang wiege schwerer als die kurzfristige Ausweitung. Auf längere Sicht (zehn Jahre) sinke damit die Produktivität. Ein absolutes Totschlagargument! Nur die Linken und die Grünen behielten die Forderung in ihrem Wahlprogramm.
Inzwischen flammt die Diskussion im Nachbarland Österreich wieder auf.
Der Sozialminister argumentiert: „Die Unternehmen sollten ihren Anteil zur Sozialversicherung statt von der Lohnsumme von ihrer gesamten Wertschöpfung zahlen!“
Schon sein Vorgänger in den 80 ziger Jahren forderte dies.
Die Unternehmen ersetzen Menschen durch Maschinen, Arbeit durch Kapital, Löhne durch Gewinne. Eine niedrige Lohnquote erschwert die Finanzierung der Sozialversicherungen!
Es wird spannend zu beobachten, wie die Diskussion in Österreich ausgehen wird!

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