Rot-Grün macht’s in Niedersachsen, hauchdünner Wahl-Zittersieg

Rot-Grün macht’s in Niedersachsen, hauchdünner Wahl-Zittersieg

Ein Elfmeterschießen könnte nicht spannender sein, als die gestrige Landtagswahl in Niedersachsen. Ein Hase- und Igelspielchen, bei dem die SPD dank des Superergebnisses der Grünen das Näschen einen Tick weiter vorne hat. David McAllister wird als Landesvater Niedersachsens von Stephan Keil, SPD, abgelöst, Schwarz-Gelb zum 13. Mal in Folge Verlierer. Das muss zu denken geben. Schließlich ist nach der Wahl vor der Wahl, und diese Wahl war mehr als nur ein kleiner Warnschuss in Richtung Regierung.

Trotz oder wegen Peer Steinbrück konnte die SPD hauchdünn einen Sieg und damit Politikwechsel auch in Niedersachsen einläuten, bzw. konnten es die Grünen, denn die verhelfen mit ihren 13,7 % aller Stimmen dem angeschlagenen großen Partner zu einem Ergebnis, das bis zur Auszählung der allerletzten Stimme nicht klar war.

Die Taktik der CDU, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es ohne FDP nicht ginge, ist alles andere als aufgegangen. Die Zweitstimmenkampagne, von der jetzt laufend die Rede ist, hat nichts genutzt. Denn die Stimmen, die eingefleischte CDU-Wähler der FDP liehen, hat die CDU zu sehr geschwächt. Das bürgerliche Lager hat strategisch und vermeintlich klug gewählt, doch der Anteil an „echten“ FDP-Wählern lag, zieht man die CDU-Leihstimmen ab, deutlich unter 3 %. Die FDP kann sich nicht wirklich freuen, denn dieses Wahlergebnis ist trotz der knapp 10 % eine blamable Wahlschlappe. Ein Klotz am Bein, dieses Image der FDP ist nach der Wahl umso sichtbarer geworden und die CDU wird im Hinblick auf die große Wahl am 22. September 2013 gut daran tun, sich eine neue Strategie zu suchen.

Da ist die Frage eines Führungswechsels in der FDP gestern Abend und nur für diesen einen Abend! doch tatsächlich zur Makulatur geworden, denn die Unzufriedenheit der Bürger und aus eigenen Reihen über die Führung der Liberalen ist geblieben, nach dieser Wahl erst recht. FPD Wähler gibt es an sich kaum mehr, und das ist es, was der CDU geschadet hat und was nicht gerade auf einen Schmusekurs der Koalitionspartner hindeutet.

Die Kanzlerin Angela Merkel muss nachsitzen und darüber nachdenken, wenn sie eine weitere Legislaturperiode anstrebt, wohin die Reise geht. Denn eines hat die Wahl auch noch deutlich gemacht, die Bürger wären nicht abgeneigt, wieder eine große Koalition in den Bundestag einziehen zu lassen.

 

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