Vom Superhype zum Alptraum, Rabattschein-Schlacht im Internet schadet den Anbietern

Vom Superhype zum Alptraum, Rabattschein-Schlacht im Internet schadet den Anbietern

Ich gehöre auch dazu! Selbstverständlich lasse ich mir doch einige Angebote von den unzähligen Rabattanbietern im Internet nicht entgehen. Aber ich kaufe das Schnäppchen und löse es ein und fertig. Und genau das treibt jetzt Anbieter, die sich mittels Rabattgutscheinen eine geniale Marketingstrategie haben aufschwatzen lassen, beinahe in den Ruin. Verdienen tun daran gerade mal die Onlineportale, diejenigen, die dachten, mit dieser weit verbreiteten Imagewerbung einen großen Boom für ihr Geschäft auszulösen, schauen in vielen Fällen mit dem Ofenrohr ins Gebirge.

Länger als vereinbart werden die Aktionen im Internet betrieben, mehr Wenigzahler und Schnäppchenjäger als abarbeitbar bedienen sich der Rabattgutscheine, eine weitergehende Geschäftsbeziehung kommt in den seltesten Fällen für die Anbieter dabei raus. 6 x Fitnessstudio für wenige Euros, ein Galadinner für zwei Personen zum Dumpingpreis, 3 Nächte im Sternehotel zu Zweit inkl. Frühstück und Abendessen für nicht einmal den Selbstkostenpreis etc. etc. Das hat ein Nachspiel in die falsche Richtung.

Diejenigen, die den normalen Preis für derartige Leistungen bezahlt haben, werden verschreckt, da die ausgewählten und teuer bezahlten Luxusplätzchen von Schnäppchenjägern und Plebs übervölkert werden, und die Betreiber, Wirte und Unternehmer, die gedacht haben, damit eine geniale Werbestrategie zu erhalten, müssen zusehen, wie sie zum nicht einmal Selbstkostenpreis den Boom überleben, der sie Geld kostet und außer Stammkundenflucht nichts bringt. Draufzahlen müssen sie fast alle. Schuld an der Misere sind jedoch alle Parteien. Wer sich auf derartige Geschäftsmodelle einlässt, muss wissen, was er tut! Ist doch klar, dass in der heutigen Zeit alles ausgenutzt wird, was Vorteile bringt.

Also, wer Luxus anbietet, sollte das tun und nicht von dieser Strategie abweichen, und wer seinen Namen bekannt machen möchte, der sollte die Kosten für Akquisition in die Hände z.B. einer guten Werbeagentur geben, nicht aber seinen Namen verschachern an Hinz und Kunz. Das ist für den Verbraucher in etwa so, wie wenn er 5 Stunden einen Berg erklommen hat und oben sitzt eine riesige Masse an unsportlichen Menschen, die von der anderen Seite mit dem Discountlift raufgeschaufelt wurden.

Dieses Gefühl kenn‘ ich nur zu gut. Dennoch hoffe ich auf weitere spannende Gutscheinaktionen, so isser halt, der Mensch an sich, und wenn ausgewählte, wenige Gutscheine im www vertickt werden, so ginge diese Strategie wirklich auf. Die Idee ist großartig, an der wirtschaftlich machbaren Umsetzung muss gearbeitet werden.

 

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