Start der Hochsicherheitswies’n, 1,2,3 …

Start der Hochsicherheitswies’n, (Oktoberfest) 1,2,3 …

Bald ist es soweit, heute um Punkt 12.00 Uhr heißt’s wieder: „O’Zapft is !!!“ Herr Oberbürgermeister Christian Ude wird wie jedes Jahr im Schottenhammelzelt das erste Bierfass zum Spritzen bringen. Schon seit vielen Stunden sitzen Promis und Nichtpromis in allen Wiesnzelten, zum Trinken bekommt man erst nach dem Anstich, das Warten wird sich lohnen. Das Wetter spielt mit, neben einigen wenigen Schäfchenwolken gibt es viel weiß blauen Himmel über Bayern zu sehen und die Aussichten für die kommenden 4 Tage sind ideal. Wer draußen sitzen will, sollte sich aber a bisserl warm einpacken, die Temperaturen kommen schwer an die 20 Grad Grenze heran. Nach der Wiesn gibt es die meisten Grippe- und Erkältungskrankheiten, da man in seinem Saurausch gar nicht mehr merkt, wie durchgeschüttelt und – gefroren man sein kann.

Wann geht’s los? Samstag von 11Uhr bis 11.50 Uhr.

Was gibt’s zu sehen? Der Zug wird angeführt vom Münchner Kindl Maria Newrzella und von OB Christian Ude. Dann folgen die Gespanne der Festwirte, Brauereien und Schausteller. Bis zu 120000 Zuschauer werden erwartet.

Wo? Der Zugweg führt ab 10.45 Uhr über Josephspitalstraße, östliche Sonnenstraße, Schwanthalerstraße, Hermann-Lingg-Straße und Bavariaring zur Wirtsbudenstraße auf der Theresienwiese.

Wo ist gesperrt? Alle Straßen, die der Festzug passiert, werden vorübergehend gesperrt. Wegen des Besucheransturms rät die Polizei Autofahrern, ab 9 Uhr die City zu meiden.

Der Trachtenummzug beginnt bereits um 9.40 Uhr an der Steinsdorf- und Widenmayerstraße. Rund 8800 Menschen in Tracht, die Vereinen und Gruppen aus ganz Europa angehören, werden Brauchtum, Volkstanz und Folklore tausenden Schaulustigen präsentieren. An der Maximilianstraße sind Zuschauertribünen aufgestellt. Die Route des Umzuges:  Maximilianstraße, Residenzstraße, Odeonsplatz, Brienner Straße bis zum Stachus, entlang der Sonnenstraße, Schleife auf Höhe Josephpitalstraße, Schwanthalerstraße, Paul-Heyse-Straße bis Esperantoplatz. Dort löst sich der Umzug auf.


Noch nie war das gesamte Festgelände so abgesichert wie dieses Jahr.

Drei Sperrringe gibt es um die Hochsicherheits-Wiesn. Für den Verkehr sind dort die Straßen gesperrt, selbst Taxis können nicht direkt anfahren. Die müssen mit Fahrradrikschas an Sammelplätzen auf Kundschaft warten. Rikschas finden sich in der Kobell- und Schubertstraße und am Sankt-Pauls-Platz. Taxis an der Schwanthaler-, Herzog-Heinrich- und Bavariastraße. Wer innerhalb des Sperrings wohnt, muss eine Zufahrtserlaubnis beim KVR beantragen. Mit 17 Kameras hält die Polizei legales und illegales Geschehen auf der Wiesn fest. Auch der Fluss der Menschenmassen wird betrachtet, um eine Massenpanik rechtzeitig verhindern zu können. Duisburg soll’s schließlich nicht noch einmal geben und die Menschenmenge, die erwartet wird, ist gewaltig.

Ein vom Handy-Netzwerk unabhängiges Funksystem erlaubt den Rettungskräften im Katastrophenfall störungsfrei und schnell zu kommunizieren. Heuer funkt die Wiesn-Polizei übrigens erstmals digital.

Nicht nur am Eingang zur Wiesn, auch rund um das Festgelände und im Bahnhofsviertel muss jeder Wiesn-Besucher zu jeder Zeit mit Kontrollen rechnen. Wirklich jeder heißt: Auch Menschen ohne Rauschebart und Palästinensertuch könnten von den Polizisten „überprüft“ werden, wie es im Beamtenjargon heißt. Grund ist die Furcht vor einem Terror-Anschlag, für den es laut Polizei allerdings keine Hinweise gibt.

Um ein Eindringen von Autos auf das Festgelände unmöglich zu machen, wurden 50 an Litfaßsäulen erinnernde Betonpoller postiert. Das Ganze sieht beängstigend aus und man bekommt ein fahles Gefühl, aber es sollen alle Möglichkeiten zum Schutz der Wiesnbesucher ausgeschöpft werden, ein Anschlag mit den heutigen Materialien und Streumitteln wäre verheerend. Deswegen gelten die Kontrollen und Personenkontrollen nicht nur auf und um das Wiesngelände.

Auch die Münchner Innenstadt ist „hermetisch abgesichert“. Ich gehe mal davon aus, dass auch die Züge und S-Bahnen aus dem Umland entsprechend kontrolliert werden, denn wenn man Taschendiebe und Terroristen sucht, wird man in der Innenstadt nur zum kleinen Teil fündig.

Ich freue mich auf mein erstes Wiesnbier, das ich persönlich in meinem kleinen Lieblingsbiergarten zu mir nehme, wie jedes Jahr am Anstichtag. Die Mass kostet dort 6,80 € und die Ruhe und das Vogelgezwitscher zwischen Eisbach und kilometerweiten Wiesen im Englischen Garten kostet nicht meine ganzen Nerven, sondern lädt die Batterien für eine zweite Mass eher auf.

Ein Prosit, ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit.

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