Das Kurden Problem

Flüchtlinge aus der Türkei, die in Deutschland Asyl beantragen, werden immer zahlreicher. Kurden und Aleviten oder Menschen, die für die Gülen-Schulen gearbeitet haben, sowie viele hochkarätige Journalisten sind darunter.
Die Gefechte, die zur Zeit an der türkischen Grenze zu Syrien stattfinden, haben historische Vorläufer, die ihren Ursprung vor 100 Jahren haben: Als Atatürk 1923 die türkische Republik gründete, waren die ersten Aufstände nicht mehr fern. Zwei Jahre später erhoben sich die Kurden in Süd Anatolien unter dem Scheich Said. Nachdem die Unruhen gewaltsam niedergeschlagen waren, wurde der Scheich gehängt.

Atatürk wollte statt des bisherigen Vielvölkerstaates, wie er im Osmanischen Reich bestanden hatte, eine staatliche Einheit. Die Forderungen der Kurden nach Selbstverwaltung wurden als Angriff auf den Staat gesehen. (Hintergrund der kurdischen Forderungen war auch, dass nach dem Ersten Weltkrieg den Kurden von den Westmächten ein eigener Staat versprochen wurde.) Jetzt wurde die kurdische Sprache verboten, ja, man verneinte sogar die Existenz eines kurdischen Volkes. Einige Clanchefs arrangierten sich um des Friedens willen mit den Forderungen Ankaras.
Die Folge war, dass die soziale und wirtschaftliche Entwicklung mit der übrigen Türkei nicht mehr Schritt hielt.

Die Unzufriedenen unter den Kurden gründeten 1978 die Arbeiter Partei Kurdistans (PKK). Ihre erste Aktion unter der Führung von Abdullah Öcalan, war ein Angriff auf die, mit der Regierung verbündeten Kurdenclans.
Sechs Jahre später rief die PKK zum Kampf gegen die Staatsregierung auf.

Das syrische Assad Regime freute sich, als Öcalan dort Zuflucht suchte, und nutzte den kurdischen Widerstand für seine eigenen Interessen im Dauerstreit mit dem türkischen Nachbarn.
Die PKK ist stark beeinflusst von stalinistischem Gedankengut. Zwar geben sie vor, eine Freiheitsbewegung zu sein, gestatten intern aber keinen Widerspruch. Einige Kritiker wurden von Öcalan hingerichtet.

Die Spannungen zwischen der türkischen Armee und der PKK eskalierten im Laufe der Jahre. Tausende von türkischen Dörfern wurden zerstört, sodass Millionen Menschen in andere Teile des Landes oder nach Europa flohen. 40 000 Opfer soll es schon gegeben haben.

Als Öcalan 1999 festgenommen wurde, bemühte sich die PKK um Frieden. Das schien damals auch möglich mit Erdogan.
Aber der Ableger der PKK in Syrien, die YPG erhielt aus den USA Waffen im den IS zu bekämpfen. Diese Waffen werden jetzt gegen den Nato Partner Türkei gerichtet.

Das Pulverfass dort kann noch weitreichende Folgen haben!


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