Deutschland aus amerikanischer Sicht

Eine interessante Analyse der deutschen politischen und wirtschaftlichen Situation bringt die Zeitschrift „Economist“ aus den USA. Der Autor stellt sich vor, Deutschland statt in Ost und West, in Nord und Süd zu trennen. Zum Süden würden die Länder Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden Württemberg, Sachsen, Thüringen und Bayern gehören. Die übrigen Länder werden unter Nord vereinigt. Bei dieser Aufteilung wäre die Bevölkerung gleichmäßig verteilt, die 10 größten Städte lägen jeweils 5 im Süden und 5 im Norden.

Dem Süden würde es bei dieser Aufteilung sehr viel besser gehen, so auch die Untersuchung der IDW (Initiative Neue Soziale Markwirtschaft). Die dortigen Regierungen stehen finanziell sehr viel besser da als die nördlichen; die Schulen haben gute Ergebnisse und die Arbeitslosenquote ist geringer.

Vergleicht man die Exportzahlen, die des Südens liegen bei fast 560 Mill., des Nordens bei 390 Mill. Registrierte Patente im Süden 34782, im Norden 13692. Dax Firmen 18 zu 12.

Obwohl Hamburg und Düsseldorf die reichsten Städte sind, hat der Norden heftig zu kämpfen gehabt um die Kohle und Stahlkrise zu bewältigen; Städte wie Rostock und Bremen leiden unter dem Stillstand der Arbeit in den Werften.

So war es aber nicht immer. Die Schwerindustrie des Nordens hatte bisher für Wohlstand dort gesorgt. Bis 1960 war Bayern das ärmste Bundesland. Im Moment, und das wird sich auch in Zukunft weiter so entwickeln, hilft die Kleinstrukturierung der südlichen Länder, die auch durch die hügelige Landschaft bedingt ist, einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung. Spezialisierte Kleinunternehmen beliefern große Firmen wie Siemens und Daimler. Das trifft auch für Thüringen und Sachsen zu.

Doch wie wird sich diese Situation bei den anstehenden Wahlen auswirken? Der Süden ist konservativ eingestellt, und wird wahrscheinlich Schwerpunkt mäßig Angela Merkel wählen.

Doch die Entscheidung wird im Norden fallen, so die Analyse des „Economist“.


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