Frankreich nach den Anschlägen

Die Anschläge der letzten Monate haben in der französischen Bevölkerung schwere Spuren hinterlassen. Besonders der brutale Anschlag in Nizza bei dem über 80 Menschen ums Leben kamen und viele weitere verletzt wurden, ist ein Trauma.
Die französische Regierung hat landesweit Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung besser zu schützen: Nach dem Anschlag in Paris im November letzten Jahres, wurde der Ausnahmezustand verhängt, der inzwischen bis Anfang 2017 verlängert wurde. Das bedeutet, dass Hausdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss durchgeführt werden dürfen. Aus Kampfgebieten zurückkehrende Bürger können einen Monat unter Hausarrest gestellt werden. Der regelmäßige Besuch terroristischer Webseiten ist jetzt strafbar, die Ermittler haben mehr Möglichkeiten zum Abhören. Bei Indentitätskontrollen können Menschen bis zu 4 Stunden festgehalten werden.
Der Polizei sind 5000 neue Stellen zugesagt und Anti-Terror Einheiten werden neu aufgestellt. An gefährdeten Orten patroullieren bis zu 10 000 Soldaten. Bei Großveranstaltungen gibt es strenge Auflagen und sogar am Strand sind Polizisten im Rettungsschwimmer Einsatz bewaffnet.
Präsident Hollande steht schwer unter Druck. Der Ex-Präsident N.Sarkozy fordert noch weitgehendere Maßnahmen und die Front National unter Marine Le Pen kritisiert alles was die Regierung macht, ohne bessere Vorschläge zu haben. Ihre Partei ist besonders in Nizza stark. Aber der Bevölkerung dort steht der Sinn wenig nach politischer Polemik. Sie versuchen einfach das schreckliche Erlebnis zu verarbeiten und zu vergessen. Da die Stadt klein ist, hat fast jede Familie ein Opfer zu beklagen. Auch die Touristen meiden die Strandpromenade, die mit Blumen und Erinnerungsstücken übersät ist.


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