Der Innradweg II (Innsbruck-Passau)

In Innsbruck ist der Inn sehr mächtig. Nach den vielen Regenfällen der letzten Wochen erreichte sein Wasserstand schon eine bedenkliche Höhe und der sonst türkisfarbene zeigt sich grau-braun. Zu viel Erdreich und Geröll ist mit dem Regenwasser im Fluss gelandet. (Seine Bedeutung für den Transport für Salz und Erz hat er in der heutigen Zeit verloren. Viele Staustufen unterbrechen seinen Weg zur Donau und machen jede Schifffahrt unmöglich.)
Kommt man mit dem Zug in Innsbruck an, führt der Weg zunächst über die Innbrücke, und schon ist man unterwegs nach Hall, das mit seinen Salzbergwerken von großer Bedeutung war. Es geht eben dahin auf geteerten Wegen, zeitweise neben dem Fluss, dann wieder durch blühende Wiesen aber später auch neben der Autobahn. In dem engen Tal muss alles untergebracht werden: Strassen, Züge, Autobahn und Radwege.
Über Schwaz geht es nach Jenbach. Unterwegs gibt es eine Abzweigung zum Schloss Tratzberg, das neben dem Schloss Ambras bei Innsbruck zu den bedeutendsten Anlagen in Nordtirol zählt.
Auf der rechten Seite des Inn gesellt sich die Ziller dazu. Ein Stück hinein in das Zillertal gibt es einen schönen Badesee.
Die nächsten größeren Zentren sind Brixleg und Wörgl mit großen Gewerbegebieten und viel Verkehr.Dazwischen liegt aber das reizvolle Rattenberg mit einer wunderbaren, gut erhaltenen Altstadt.
Kufstein ist selbstverständlich ein Höhepunkt auf dem Innradweg. Schon von weitem grüßen die Wipfel des Zahmen und des Wilden Kaisers herüber. Mit dem Lift geht es dann auf die Burganlage über der Stadt.Eine wechselvolle Geschichte hat sie, und bietet einen herrlichen Rundblick über die Stadt, den Fluss und die Berge.
Auf ebenen Radwegen geht es weiter über Kiefersfelden (hier gibt es eine kleine Fähre, die Kindern sicher Spaß macht) und Neubeuern nach Rosenheim mit seinem schönen Stadtplatz und interessanten Museen. Von dort nach Wasserburg sind es etwa 30 km; aber jetzt ist es vorbei mit ebenen Radwegen. Die erste Steigung erwartet uns vor der Stadt und dann geht es stetig hinab in den reizvollen, auf einer Halbinsel gelegenen Ort. Hotels und Restaurants mit Blick auf den Inn laden ein, sowie ein historisches Rathaus und hübsche Läden.
Die landschaftlich schönste Strecke liegt zwischen Wasserburg und Gars, aber es geht heftig bergauf und bergab. Zur Erholung sollte man sich eine Pause oben im Kloster in Gars gönnen. Dann geht es weiter nach Mühldorf mit einem gepflegten Stadtplatz, der aber leider von Automobilen beherrscht wird.
4 km vom Radweg entfernt liegt Altötting mit seinem eindrucksvollen großen Platz umgeben von schönen Kirchen und der Gnadenkapelle in der Mitte.
Nach weiteren 35 km erreichen wir Marktl, den Geburtsort des Papstes Benedikt. Leider auch hier heftiger Fahrzeugverkehr vor dem Geburtshaus! Auf der anderen Seite des Inn liegt Braunau, der Geburtsort Hitlers. Weiter das Tal der Salzach hinauf kommen wir nach Burghausen, der größten Burganlage Europas, sie ist einen Tagesausflug wert.
Etwa 50 km weiter treffen wir auf das österreichische Städtchen Schärding, ihm gegenüber liegt das deutsche Neuhaus mit seinem Wasserschloss. Nach der Besichtigung der Schärdinger Burganlagen und dem hübschen Ortskern hoch oben, wo ihn das Wasser des Inn nicht erreichen kann, kann man sich für eine Schifffahrt Richtung Passau entscheiden.Es ist eine wunderschöne Strecke vorbei an dem Kloster Vornbach und der Burg Neuhaus. Das letzte Stück bis Passau ist wegen eines weiteren Staudammes nicht per Schiff erreichbar,
und so geht es die letzten Kilometer zur 3 Flüsse Stadt nochmals auf den Drahtesel.Hier gibt es ein reiches Angebot an historischen Gebäuden, Kirchen und Gaststätten.


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