Kürzlich machte eine Bekannte eine Reise nach Indonesien. Es sollte sowohl eine Studien- als auch eine Erholungsreise sein. Schon in den ersten Tagen konnte sie ihr Hotel nicht verlassen, weil es von Rauchschwaden umgeben war. Nur mit Mundschutz war es möglich, sich draußen aufzuhalten. – Also war es nichts mit Baden und am Strand in der Sonne liegen!
Was ist da los?
Ausländische Investoren haben mit Genehmigung der Regierung in Jakarta große Flächen aufgekauft. Der Wald wird abgebrannt und anschließend werden Ölpalmen gepflanzt. Aber die Feuer gerieten durch die anhaltende Hitzeperiode außer Kontrolle. Inzwischen brennt eine Fläche so groß wie Sachsen. Viele Tiere sterben oder fliehen und verhungern weil sie nichts Essbares mehr finden.
Die Brände verursachten zeitweise mehr CO2 als China und USA zusammen im gleichen Zeitraum und verursachten einen sprunghafter Anstieg des klimaschädlichen Gases.
Das Öl der Palmen wird bei uns als Zusatz zum Superbenzin verwendet. 10 % Biosprit pro Liter sollen dazu beitragen unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Aber auf wessen Kosten? Das Palmöl findet sich auch in vielen anderen Produkten die wir ahnungslos kaufen. Das gilt für Putzmittel und auch Kosmetika. Der geplagte Verbraucher muss sich intensiv mit den Aufschriften der Waren beim Einkauf beschäftigen, wenn er kein Palmöl haben will.
Die Waldvernichtung reicht in Sumatra und Borneo bis in die Naturschutzgebiete, wo die letzten Orang Utans und andere Primaten und seltene Vogelarten leben.
Das Forstministerium in Jakarta gibt zu, dass die Firmen gegen Gesetze verstoßen, schiebt aber die Schuld auf die EU. Die soll den Zusatz von Biosprit beim Benzin aufgeben.
Einige Politiker im Europa Parlament haben erkannt, dass wir so der Verbesserung des Klimas entgegenarbeiten; aber die Lobbyisten sind fleißig und blockieren eine Übernahme der Verantwortung .