Der gewaltsame Tod des Boxers Stefan Raaff

Der gewaltsame Tod des Boxers Stefan Raaff

Der Mythos um die Boxerszene ist seit Rocky 1 bis 100 ungebrochen. Wer Boxkämpfe ansieht ist entweder ein VIP oder aus dem Milieu. Stefan Raaff, ein bis dato eher unbekannter Boxweltmeister, wurde auf der Straße erschossen. Vermutungen über den oder die Täter häufen sich, das fängt bei Zuhälterei an und hört bei Rockerbanden auf. Stefan Raaff soll für den Global Boxing Council gekämpft haben und im Juli 2007 sogar für diesen Verband den Weltmeistergürtel errungen haben, doch keiner hat’s zur Kenntnis genommen.

Eine tragische Laufbahn endete wie in einem Drehbuch. Denn posthum ist Stefan Raaff nun doch zu einer Berühmtheit geworden. Dabei hätte er sich sicher gerne selbst zugesehen. Auf dem Weg zu seiner Freundin wurde er vor seinem Auto erschossen, eher hingerichtet. Ob er Schulden oder andere Probleme hatte, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Es wird in jede Richtung gefahndet, so der übliche Spruch der Aufklärungsbehörden.

Mit kleinen Rollen in nervtötenden Nachmittags-Dokus hielt sich der Boxer zuletzt über Wasser, bei Pro Sieben und bei RTL, mehr muss man dazu nicht sagen. Das hat ihm keinen Ruhm eingebracht. Stefan Raaff ist nur 45 Jahre alt geworden, hat nie über den Tellerrand rausschauen können und offensichtlich ein Umfeld gehabt, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Wie er selbst über sich auf seiner Homepage schreibt, war er hoffnungslos romantisch und ein harter Kerl mit weicher Schale. In seiner Heimatstadt Frechen durfte er sich immerhin in das Goldene Buch eintragen.

Raaff war auch in der Türsteherszene wohl ein bekanntes Gesicht, doch für manch einen wohl zu weich. Das hat ihn sein Leben gekostet. Mit 6 Schüssen wurde Raaff vor seinem Auto auf offener Straße niedergestreckt, nach dem Warum wird gesucht. Das Milieu, in dem sich Raaff offensichtlich aufgehalten haben muss, wird nicht viel preisgeben, so bleiben Vermutungen, die dem Mythos Boxerwelt wieder eine Rechtfertigung liefern.

Stefan Raaff hat das Handtuch geschmissen.

 

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