Ramsauer räumt finanzielle Interessen als Mitgrund für das Bahnchaos ein

Ramsauer räumt finanzielle Interessen als Mitgrund für das Bahnchaos ein

Die kaufmännischen und finanziellen Ziele standen im Vordergrund, auf die Interessen von Fahrgästen wurde zu wenig Rücksicht genommen. Eine späte Einsicht, aber immerhin eine Einsicht. Doch deswegen die Dividende in Höhe von 500 Millionen Euro pro Jahr, die die Bahn an den Bund leistet, für bessere Wartung, Service und Qualität zu investieren, davon hält er nichts. Da sei er sich mit dem Bahnchef Rüdiger Grube absolut einig.

Seit zehn Jahren wird bei der Bahn gespart, immer den Blick auf einen Börsengang gerichtet.  Dieser Kostendruck führte zu Reduzierungen in allen wichtigen Bereichen, führte zu fehlerhaftem Investitionsstop an Stellen, wo Investitionen dringend nötig sind, und führte daher in letzter Konsequenz zum Winterchaos und zusätzlichem Imageschaden der Bahn. Ausbaden müssen die wirtschaftlichen, kaufmännischen Zielvorgaben und Interessen, die, die jährlich erhöhte Fahrpreise bezahlen, die auf den Schienenverkehr meist angewiesenen Passagiere. Der Bund, dem quasi als à conto Zahlung die Gewinnausschüttung in Höhe von besagten 500 Millionen Euro zufließt, subventioniert schließlich die Bahn jährlich mit 4 Milliarden Euro! Wer glaubt, dass dieses Geld investiert würde in bessere Service- und Wartungsbedingungen, in Personal und Schiene, der irrt.

Das Geld verschwindet Jahr für Jahr in der unübersehbaren Konzernbilanz der Bahn, die mit diesem Geld Zukäufe aus dem Ausland finanziert. Solange dieses unkontrollierte und fast schon bänkerische Handeln nicht aufhört, so lange müssen die Fahrgäste die Suppe auslöffeln. Vielleicht sind ja die Zugeständnisse von Peter Ramsauer & Co. ein Anfang, die Schieflage beim Investitionsgeldbeutel zu ändern.


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