Die Rückkehr der Banken-Ritter, Teil 2

Die Rückkehr der Banken-Ritter, Teil 2

Lehman Brother zahlt einen Teil seiner Außenstände zurück, wenn das Insolvenzgericht zustimmt.

Geplant ist, am 25. September die Kunstsammlung von Lehman bei Sotheby’s New York meistbietend zu versteigern. Etwa 400 Werke sollen zur Auktion kommen, für eine Gesamtschätzung von gut zehn Millionen Dollar. Das ist ein Durchschnittspreis von 25.000 Dollar pro Los.

In Zeiten, in denen nur noch Milliardenzahlen überhaupt zur Kenntnis genommen werden, mutet dieser mögliche Erlös nicht gerade ernst gemeint an, um nicht zu sagen lächerlich, wenn dies ein faires finanzielles Angebot an die durch die Lehmanpleite geschädigten Opfer darstellen sollte. Lassen wir in diesem Zusammenhang mal das Thema  Wertschöpfung beiseite.

Und ob ein derartiger Preis für die Werke erzielt werden kann, ist fraglich. Zu der Sammlung gehören u.a. Gemälde von Damien Hirst, Gerhard Richter und Julie Mehretu. Eines der wertvollsten Stücke des angeschlagenen Geldhauses ist ein Werk von Neo Rauch, geschätzt auf mindestens 500.000 Dollar.

Wenn für den „Neo Rauch“ tatsächlich 500.000 Dollar geboten und bezahlt würden, könnte Lehman allein mit diesem Werk Außenstände zurückzahlen, genau gesagt einen Teil davon, nämlich: ein Einskommazweimillionstel der entstandenen Verbindlichkeiten in Höhe von 600 Milliarden Dollar.

Die Auktion muss noch vom Insolvenzgericht genehmigt werden, das das Verfahren zu Lehman beaufsichtigt.

Immerhin ein Anfang und das ist löblich und lobenswert. Das erzielte Ergebnis hat eher symbolischen Charakter, aber eben Charakter, und der zählt mehr als Ausreden und Lamentieren.

Eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. (chin. 成語 / 成语, Chéngyǔ)


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