An Merkel kommt halt keiner vorbei, auch nicht Roland Koch, Servus Koch, Hallo Hessen!

An Merkel kommt halt keiner vorbei, auch nicht Roland Koch, Servus Koch, Hallo Hessen!

Einer, der mit den umstrittensten Themen Wahlkampf geführt hat, der schwarze Kassen im Ausland unterhielt und der jüngst gerade bei der Bildung finanzielle Streichungen gefordert hatte, hat seinen Rücktritt erklärt und geht dahin, wo er hingehört, in die Wirtschaft.Typisch seine polarisierenden Worte nach seiner Rücktrittserklärung:

„In diesem Beruf ist es etwas Besonderes, selbst entscheiden zu können, wann es genug ist.“

Koch ist Jurist und Politikersohn, bereits mit 14 Jahren wurde er Chef der jungen Union in seinem Heimatort Eschborn, und jetzt soll die Politik ihm zu langweilig geworden sein? Das glaube wer wolle.

Fakt ist, dass es für Roland Koch keine Perspektive in der Bundespolitik mehr gegeben hat, z.B. um an Merkel vorbeizukommen und genau das wäre ein Ziel à la Koch gewesen. Ob ausländerfeindliche Parolen im Wahlkampf, schwarze Kassen im Ausland, als „jüdische Vermächtnisse“ getarnt, Koch gelang es immer wieder, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das aber nie aus eigener Kraft!

Erst war es Ypsilanti, die keine Regierung aufstellen konnte, zuletzt kam er mit Hilfe der FDP wieder auf die erste Bühne in der Politik zurück und just als die Umfragewerte drastisch in den Keller sinken, als er mal wieder in das größtmögliche Fettnäpfchen getreten ist, als er nämlich gerade an Bildung und Kinderbetreuung den Rotstift ansetzen wollte, kommt der schon lange geplante Rücktritt.

Merkel wusste es bereits seit 1 Jahr und spekuliert über Kochs Wechsel in die Wirtschaft wurde ohnehin schon vor vorgehaltener Hand. Den Zeitpunkt seines Abgangs habe er wohl gewählt, aber er gehe durchaus mit etwas wackeligen Beinen.

Respekt vor diesem Schritt, ich hätte nie gedacht, dass ich Herrn Koch gratulieren würde für eine seiner Entscheidungen. Mit der Härte, mit der Koch Politik betrieben hat und mit der Skrupellosigkeit seiner Wahlkampfthemen war er als Politiker untragbar. Das hatte er gar nicht nötig, denn er ist ein brillianter Analytiker und das könnte dem ein oder anderen in der Wirtschaft von Nutzen sein.

Müssten Politiker Politik nämlich so betreiben wie Manager Unternehmen leiten müssen, wäre die Bundesrepublik schlichtweg pleite und ein Insolvenzverfahren wäre nicht mehr abzuwenden.

Ich finde, sie müssten.

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