850 Jahre München – kleine Führung durch die Geschichte

München feiert Geburtstag. Die bayerische Landeshauptstadt wird 850 Jahre jung. Der Gründer war Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern im Jahre 1158. Er legt sich mit Otto an, dem Bischof von Freising und zerstört dessen Isarbrücke bei Oberföhring. Selbst baut Heinrich der Löwe eine Brücke in der Nähe der Mönchssiedlung. Kaiser Barbarossa mußte sich einschalten und entschied, dass Heinrich seine Brücke behalten darf. 1314 wird Ludwig der Bayer zum deutschen König gewählt. Seine Residenz ist natürlich München und in das Stadtwappen werden die Reichsfarben Gold und Schwarz aufgenommen. 1328 wird er außerdem römischer Kaiser. 1468 beginnt der Bau der Frauenkirche. Zuerst wird die alte Kirche, die seit dem 13. Jahrhundert da stand, abgetragen. Die Einweihung der Frauenkirche war 1494. Die berühmten Welschen Hauben kommen 30 Jahre später hinzu. 1487 wird das Reinheitsgebot, zunächst nur für München, erlassen und 1516 für ganz Bayern durch Herzog Wilhelm IV. Im 30 Jährigen Krieg muß Kurfürst Maximilian die Stadt den Schweden überlassen und fliehen. Er verspricht eine Mariensäule zu errichten wenn er die Herrschaft zurückbekommt. 1635 ist es soweit, der Marienplatz entsteht. 1789 läßt Kurfürst Karl Theodor von dem Gärtner Friedrich Ludwig von Sckell einen Park anlegen. Der englische Garten entstand und das erste Bauwerk war der Chinesische Turm. 1796 wird der Stacchus angelegt. Der Namensgeber ist ein Wirt namens Estachius Föderl, der dort seit 1755 ein Wirtshaus betreibt. Durch die Verbündung mit Napoleon gegen Österreich wird Bayern 1806 zum Königreich. Herzog Maximilian IV. wird in München zum König Maximilian I. von Bayern ernannt. 1810, am 12. Oktober heiratet Kronprinz Ludwig Therese von Sachsen – Hilburghausen. Es wird ein Pferderennen ausgetragen, das erste Oktoberfest. Bier darf 1812 nur von September bis März gebraut werden. Bier wird in den Kellern der Brauer kühl gehalten und verkauft. Bier verkaufen erlaubt der König, aber keine Speisen. Die damalige Bierlager Stätte der Büchl Brauerei ist heute der älteste Biergarten Münchens, der Augustiner Keller. Aus Baiern wird Bayern. Dies geschieht 1825Ludwig der I. wird König und auf dessen Veranlassung wir Bayern nun mit Y geschrieben. Leo von Klenze und Ludwig von Gärtner planen Gärtnerplatz, Ludwigsstraße und Königsplatz. Auch die Feldherrenhalle wird gebaut und die Uni zieht von Landshut nach München. 1839 fährt die erste Eisenbahn von München nach Lochhausen. 1848 der Sexskandal in München kostet Ludwig I. die Krone. Der 60 – Jährige hat eine Affäre mit der 27 –  jährigen Tänzerin Lola Montez und machte sie auch noch zur Gräfin. 1857 Der Legende nach erfindet Sepp Moser am Rosenmontag die Weisswurst. Da er keine Schafdärme mehr hat nimmt er Schweinedärme und brüht die Wurst. Er hat Angst, dass die Därme beim Braten platzen. Manche sagen, die Franzosen hätten schon im 14. Jahrhundert die Weisswurst erfunden. Der erste Münchner Fußballverein heißt Terra Pila. Das war 1896. Vier Jahre später gründete sich der FC Bayern und 1902 der TSV 1860 München eine Fußballabteilung. 1918 erklärt Kurt Eisner Bayern zum Freistaat und wird Ministerpräsident. Am 5. Januar 1919 gründen Anton Drexler und Michael Lotter die Deutsche Arbeiterpartei. Das 55. Mitglied wird Adolf Hitler. Ab 1920 nennt sich die Partei NSDAP. Im Führerbau, heute die Hochschule für Musik, unterzeichnen Deutschland, England, Frankreich und Italien das Münchner Abkommen im Jahr 1938. Hitler entgeht 1939 knapp einem Bombenattentat im Münchner Bürgerbräukeller am Rosenheimer Berg. Den Anschlag verübte der Schreiner Georg Elsner, der in 30 Nächten die Säule hinter dem Rednerpult ausgehöhlt und den Sprengsatz deponiert hat. Elsner verbrachte viele Jahre im KZ und wurde kurz vor Ende des Krieges ermordet. Am 18. Februar 1943 werden die Geschwister Scholl verhaftet. Vier Tage später werden sie mit Christoph Probst, auch Mitglied der Weißen Rose, hingerichtet. 1944 zerstören Bomben die Münchner Innenstadt fast vollständig. Am 30. April 1945, an dem Tag, an dem Hitler Selbstmord begeht, marschieren Amerikaner in die Stadt ein. 1948 wird Thomas Wimmer, SPD zum Oberbürgermeister gewählt. 1957 ist München Millionenstadt. Thomas Seehaus heißt der einmillionste Münchner. In Schabing beginnt 1965 der Bau der U – Bahn. Am 19. Oktober 1971 wird der Betrieb aufgenommen, zwischen Kieferngarten und Goetheplatz. 1972 finden die Olympischen Spiele statt. Am 5. September überfallen palästinensische Terroristen die israelische Olympiamannschaft. Alle 11 Israelis müssen sterben, ein deutscher Polizist und 5 Terroristen. Am 26. September 1980 explodiert eine Bombe auf dem Oktoberfest. 13 Menschen sterben, darunter der Attentäter. In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai zieht der Flughafen von Riem nach Erding. In einem Bürgerentscheid 2004 entscheiden die Münchner, das kein Haus höher sein darf als die Türme der Münchner Frauenkirche. 2006 wird die neue Synagoge auf dem Jakobspaltz eingeweiht. Daneben stehen das jüdische Museum und das Zentrum der israelitischen Kultusgemeinde.

 

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