Skifahren, ob es schneit oder nicht

Die ersten Skiläufer hatten noch Ski aus Holz, ihre Wanderschuhe waren mit Lederriemen auf den Brettern befestigt. Um auf den Berg zu kommen, banden sie Felle unter die Ski. Die Brotzeit war im Rucksack verstaut.
Heute ist alles hoch technisiert. Per (meistens beheiztem) Sessel-Lift geht es den Berg hinauf. Überall in den Hütten gibt es zu essen und zu trinken. Es ist auch egal, ob es geschneit hat oder nicht. Riesige Schneekanonen sorgen für einen befahrbaren Hang.
Das Wasser dafür kommt aus Betonbecken, die im Sommer als große Narben am Berg zu sehen sind.
Aber mit Sport in der Natur hat das nicht mehr viel zu tun. Immer schneller wird alles für die Bequemlichkeit der „Sportler“ hoch gerüstet. Das Freizeitvergnügen ist inzwischen ein Wirtschaftsfaktor für die Regionen geworden. Beim sogenannten „Schneemanagement“ wird oft auch der Altschnee des vergangenen Frühjahrs mit einer dicken Schicht Hackschnitzel bedeckt und für die nächste Saison gelagert. Niemand muss sich Sorgen machen, ob er beim nächsten Weihnachtsurlaub seine Ski nutzen kann, es wird garantiert Schnee geben. Aber viel teurer ist es geworden. Tageskarten kosten nicht selten € 50,-. Dazu die Kosten für Übernachtung und Mahlzeiten. Welche Familie kann sich das noch leisten?
In den Alpenorten argumentiert man, dass es überlebenswichtig ist, konkurrenzfähig zu sein. Es geht um Arbeitsplätze in der Gastronomie, den Pensionen und Hotels, an den Liften und den Skischulen. Die Bevölkerung möchte an ihrem Heimatort ein Auskommen haben.
Doch es gibt inzwischen eine Gegenbewegung. Kleine Skigebiete, die diesem Trend abgesagt haben. Sie bedienen ein Publikum, dass nicht immer höher und weiter will. Diese Menschen suchen die individuelle Bewegung in der Natur. Es geht zum Teil auch zurück zu den Anfängen des Wintersports. Schneeschuhgänger, Tourenskiläufer, die auch mit Fellen unterwegs sind. Einsamkeit und Ruhe suchen sie, abseits des geschäftigen Getriebes.


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