Chipkarten für alle, eine flaue Vision, und Tag 4 meiner Renovierung

Chipkarten für alle, eine flaue Vision, und Tag 4 meiner Renovierung

Was Ursula von der Leyen für Hartz 4 Kinder einführen möchte, ist irgendwie schon ganz gut, zumindest für Nichtbetroffene. Ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Einerseits wird es den Kindern helfen, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihren Kindern die nötige Unterstützung und Lebensweisheit in Form von bildenden Kulturereignissen, Einblicken in andere Länder, und wenn es nur mit dem Finger auf der Karte im Atlas ist, Büchern außerhalb der Comic- und Ärzteliebesromanszene und Fernsehprogrammen weit entfernt von den nachmittäglichen Verblödungstalkshows zu vermitteln. Erfahrungen zu vermitteln und zu sammeln, die über den Tellerrand der eigenen 4 Wände hinausreichen eben.

Ist es aber nicht so, dass mit schiefen Blicken gerechnet werden muss, wenn ein leider betroffenes Kind seine stigmatisierende Chipkarte vorweist? Auf der anderen Seite möchte ich auf keinen Fall rummäkeln, solange ich keine bessere Lösung parat habe. Letztendlich geht es um das Wohl der Kinder und nicht darum, was die anderen von einem halten. Denn was die anderen von einem halten, ist gerade in Deutschland ja eines der präsentesten und allzu ernst genommenen Themata.

Leider. Aus der Gartenzwergkultur sollte endlich der Individualismus rausgepellt werden, der es jedem ermöglicht, sein Äußeres in Form seines wahren Inneren zu zeigen. Wenn das wiederum aber dazu führt, dass jeder bei jedem sofort Probleme erkennt, die behoben werden müssen, ist zu befürchten, dass eine entartete Chipkartenflut auf uns zukommt. Das macht mir wiederum ein wenig Angst. Deutschland sollte sich ein Beispiel an dem wunderbaren Gründer und Chef der dm-Märkte, Herrn Götz W. Werner,  nehmen. Die Menschen werden nicht nur gefordert, nein sie werden auch gefördert. Jeder soll und darf seine Stärke beweisen und jeder dm-Markt soll und darf so geführt werden, wie es der jeweilige Filialunternehmer für am besten hält. Das Konzept geht auf. Herr Werner ist reich geworden und hat in der Zwischenzeit fast sein gesamtes Vermögen einer Stiftung vermacht. Angeblich gehen seine Kinder leer aus, aber das stimmt gar nicht. Die werden viel von ihrem Vater gelernt haben und einen guten und erfolgreichen Weg gehen.

Jetzt will die Politik Cannabis ein kleines bisschen (weiter) legalisieren für schwerstkranke Menschen, denen ein wenig von ihrem Leid genommen werden soll. Auch das geht in die richtige Richtung. Aber Schwerstkranke können nicht mehr mit ihren Cannabis-Chipkarten zur Apotheke gehen, um sich ihre Medizin zu holen. Es wird sich auch hier eine geeignete Lösung finden. Ich bin optimistisch.

Heute ist ja Tag 4 meiner Wohnungsrenovierung. Gestern ist mir in meinem Kammerl eine Kleiderstange runtergebrochen, auf der 8 Mäntel, 5 Daunenjacken, hunderte Strickjacken und Lederjacken hingen. Eigentlich kann ich wieder von vorne anfangen. Das werde ich jetzt auch tun (müssen).

Jetzt

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.