Warnstreiks vor den Kliniken

Bessere Arbeitsbedingungen fordern die streikenden Pflegekräfte. Wegen des akuten Personalmangels arbeiten viele von ihnen am Rande eines Burnouts. Laut der Gewerkschaft Verdi fehlen in deutschen Krankenhäusern 70 000 Pflegekräfte und diese Situation wird sich auf Grund der alternden Gesellschaft in den kommenden Jahren noch wesentlich verschlimmern. Für jedes weitere Jahr werden zusätzlich schätzungsweise 20 000 Pflegekräfte fehlen.
Das ist erschreckend! Wenn man sich vorstellt, man braucht eine OP und kann nicht auf zuverlässige Pflege hoffen, ist das sehr beängstigend!
Was dabei vernachlässigt wird, ist die Hygiene. Zum notwendigen intensiven Händewaschen hat das Personal kaum Zeit! Die gefährliche Keimresistenz kann die Folge sein. Kein Antibiotikum hilft dann mehr.
Über Jahre wurde in deutschen Krankenhäusern an der Pflege am Bett gespart. Neue Arztstellen wurden überall geschaffen, denn die bringen den Kliniken Geld durch steigende OP Zahlen. Der Kostenfaktor Pflege wurde aber vernachlässigt. Die Zahl der ärztlichen Eingriffe stieg, aber die Zahlen der Beschäftigten in der Pflege veränderten sich nicht.
In vielen Krankenhäusern versuchte man mit ausländischen Kräften gegen zu steuern, doch sie bringen nur eine geringe Entlastung.
Viele deutsche ausgebildete Kräfte verließen ihre Arbeitsstellen, weil sie dem Druck nicht mehr gewachsen waren. Das wäre ein Potenzial, dass man vielleicht mit besseren Arbeitsbedingungen zurück gewinnen könnte. Doch dazu müssten klare Vorgaben für die Mindestpersonalausstattung geschaffen werden, so Verdi.
Vor der Charité in Berlin stehen die demonstrierenden Pflegekräfte mit großen Schildern: „Mehr Personal! Jetzt oder Streik!“ fordern sie. Jeder von ihnen muss täglich 60 Patienten versorgen


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