Donald Trump, Trudeau und die kanadische Nation

Alle Diplomaten der Welt machen sich Gedanken darüber, wie man am besten mit Donald Trump umgehen sollte, dabei sich selber nicht aufgibt und doch eigene Vorteile durchsetzt.
Besonders beschäftigt das die kanadische Nation, die nahe an den USA beheimatet ist, und eine 8000 km lange Grenze mit ihnen teilt.

Erschwerend ist vor allem die finanzielle Abhängigkeit Kanadas von Amerika. Es gibt kaum einen Bereich, in dem nicht amerikanisches Kapital steckt. Dazu gehören neben den Ölsandfeldern Albertas die Automobilindustrie, Versicherungen und auch öffentliche Verkehrsmittel. Das Problem mit der Eisenbahn nach Churchill, welches einer Gruppe in Denver gehört, die die Flutschäden vom Frühjahr nicht reparieren will, zeigt, wie kritisch diese Anhängigkeit ist.
Der kanadische Premier, Justin Trudeau bemüht sich mit jugendlichem Elan, ein gutes Verhältnis zu Trump zu schaffen, und er versucht sogar, sich für andere einzusetzen.

Kanada hat sich in der Vergangenheit immer wieder als Vermittler zwischen Nationen und Kontrahenten eingesetzt. In vielen Ländern achtet man es als Brückenbauer bei Spannungen und Interessenskonflikten.
Es waren vo allem die südamerikanischen Länder, die auf die kanadische Hilfe vertrauten, als 1990 die Organisation der Amerikanischen Staaten gegründet wurde. Sie hofften mit Kanadas Hilfe ihr Verhältnis zu den USA zu verbessern. Auch 2014 bei den Verhandlungen Obamas mit Kuba spielte Kanada eine wichtige Rolle.

So ist es verständlich, dass Trudeau diese Tradition fortsetzen möchte, denn auf beiden Seiten des Atlantiks baut man darauf!
Aber es ist ein schwieriges Unterfangen, weil die Trump Administration so unberechenbar ist, und ein Engagement Kanadas für andere Interessensgruppen dazu führen könnte, dass die kanadischen Ziele in Washington keine Beachtung mehr finden.


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