Europa ist gefährdet

Bei seinem Besuch in Rumänien warnte Präsident Gauck in Bukarest vor einem Auseinanderstreben Europas. Ein Rückfall auf nationalistische Positionen sei gefährlich. „Wir wollen nicht vergessen, welches Unheil der Nationalismus über Europa gebracht hat. Der Frieden und die Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit!“ Es sei ihm ein Rätsel, warum manche Menschen glauben würden, ein einzelner Mitgliedsstaat könne nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Sicherheit und Klimaschutz besser garantieren als die EU.
Die unterschiedlichen Gruppierungen, die sich zusammen gefunden haben und sich selbst patriotisch nennen, müssen aber in Wahrheit nationalistisch genannt werden. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beinhalten ihre Statements. Nichts sei notwendiger als „Leidenschaft zur Vernunft“, so Gauck.
Gleiche Rechte und Pflichten für alle Mitglieder sind die Grundlage der europäischen Idee. Vom Konto der Gemeinschaft kann auch nur abheben, wer bereit sei einzuzahlen.
Bei einem Fernsehinterview sagte Joschka Fischer, der frühere Außenminister, immer wenn er es schrecklich fand, wie sich manche Sitzungen endlos in die Länge zogen, rief er sich in Erinnerung: Früher wurden Konflikte in Europa mit der Waffe ausgetragen und viele Menschenleben vernichtet. Es ist doch besser,sich bei langen Sitzungen in Geduld zu üben.
Auch die Diskussion um die TTIP und Ceta Verträge, so sehr man auch die Vorgehensweise kritisieren muss, sind im Prinzip wichtig für Europa. Wie soll es sich sonst behaupten zwischen dem mächtigen Amerika und dem aufstrebenden China?


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