Wer hat’s erfunden? Die Schweizer setzen Zeichen gegen Gehälterirrsinn in Führungsetagen

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer setzen Zeichen gegen Gehälterirrsinn in Führungsetagen

Das wertekonservative Bergvölkchen, das jedem den Reichtum gönnt, hat die Abzocker in der Wirtschaftsliga abgewatscht, und das mit 68 %!  Ach wie gerne wäre das übrige Europa schon so weit, dass der Wähler entscheidet und nicht irgendwelche Hampelmänner und Marionetten verschiedenster Branchenlobbies. Ja, da kann schon Neid aufkommen, gell?

Die üblichen Begrüßungsgelder und tröstenden Unsummen beim Abschied manch eines fehlerbehafteten Managers gehören in der Schweiz bald der Vergangenheit an, wenn es nach dem Willen des Volks geht. Die Initiative gegen die Abzocker muss vom Parlament umgesetzt werden, ob das geschieht, hängt von der Auslegung dieser Volksabstimmung und letztendlich Umsetzung derer Parteien ab, die im Gegensatz zu den Grünen und den Sozialdemokraten in der Schweiz gegen die Initiative waren. Thomas Minder, ein Zahnpastafabrikant, hatte es sich auf seine Fahne geschrieben, seinem Ärger über die Absahner in der Wirtschaft und im Bankenbereich zusammen mit dem eidgenössischen Volk Luft zu machen, und der Erfolg gibt ihm Recht.

Neben dem absoluten Verbot von Grüezi- und Uf Wiederluege-Geldern werden demnach Aufsichtsräte, Aktionäre und Führungsmanager sozusagen einer jährlichen Kontrolle unterzogen. Mitglieder des Aufsichtsrats sind nach jeweils einem Jahr im Amt wieder zu wählen, oder eben nicht. Hält sich jemand nicht an dieses Gesetz, drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Es wird also schwierig werden, Hintertürchen zur Umgehung dieser Vorgaben zu finden. Im Herbst stehen weitere Abstimmungen auf dem Zettel der eidgenössischen Parteien. Sollte sich rausstellen, dass der Protest der Bürger nicht ernst genommen wird, werden diese sicherlich ein weiteres Mal beweisen, wer der Souverän ist, nämlich der Wähler.

Die Schweizer sind im Gegensatz zu den meisten Deutschen solche, die nicht neidbeladen dem Nachbarn etwaigen Luxus nicht gönnen, aber neureich mit unverdient hohen Geldern zu protzen, da hört es auf beim stilvollen, wohlhabenden Eidgenossen.

 

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