Slalom-Weltcup Madonna di Campiglio unter traurigen Bedingungen

Slalom-Weltcup Madonna di Campiglio unter traurigen Bedingungen

Ja, Felix Neureuther stand gestern abend wieder auf dem Stockerl als Zweitplatzierter hinter Marcel Hirscher aus Österreich, der den Rest der Skielite düpierte mit einem Vorsprung von 1,67 Sekunden auf Felix, ein Slalomlauf à la Ted Ligety im Riesentorlauf. Das gibt Anlass zur Freude, die mir beim Zuschauen des Rennens mehr als vergangen ist.

Im ersten Lauf verstarb ein Torrichter noch auf der Piste an Herzversagen, der Sportmoderator teilte uns Zusehern das am Rande mit einem klitzekleinen Hinweis darauf mit. Der Skizirkus ging weiter wie gewohnt, schließlich müssen ja die TV-Gelder verdient werden und schließlich müssen die Sponsoren bedient werden. Eine furchtbare Tragödie, und keiner hat’s bemerken wollen. Dazu kam der Lauf des am Ende drittplatzierten Japaners, Naoki Yuasa, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang 26 lag und im zweiten Lauf eine Aufholjagd auf Platz 3 startete. Das erinnerte an Stefan Luitz, der leider nach gutem ersten Lauf im zweiten Lauf eingefädelt ist und ausschied.

Aber mehr zum Japaner Naoki Yuasa. Der fuhr mit Bandscheibenvorfall Ski wie von einem anderen Stern und brach dann im Ziel zusammen. Wie es in Japan wohl üblich ist, klopften die japanischen Betreuer ihn freudestrahlend ab und ermutigten ihn zum Aufstehen, was kaum gelang. Er bekam später Spritzen. Ein Mann, der nicht einmal sein eines Bein spüren kann, musste unter unmenschlichen Schmerzen starten.

Also, ein Toter, ein sehr schwer Verletzter, der beim Skifahren unter diesen Bedingungen Gefahr läuft, bald an den Rollstuhl gefesselt zu sein. Ein trauriges Rennen, finde ich.

Die berühmt berüchtigte Piste „Miramonti“ in Madonna di Campiglio forderte viele Opfer. Viele Skirennläufer schieden bei diesem Rennen aus, die Besetzung des Podiums wurde zur reinen Nebensache.

 

 

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