Der 1und1 Hompagebaukasten – Nepp oder doch brauchbar?

Der 1und1 Hompagebaukasten – Nepp oder doch brauchbar?
1und1 bietet für seine Kunden einen Hompagebaukasten, mit dem man in wenigen einfachen schnellen Schritten seine eigene Homepage erstellen kann. Ohne technische Kenntnisse oder Wissen, wie man programmiert, können hier sehr schnell optisch einfache, ansprechende Ergebnisse erzielt werden. Die zeitraubende Suche nach einer Webagentur, Angebotsvergleiche und aufwendige Projektierungen entfallen hierbei. Jedoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Durch das Einsparen der sonst so zeitraubenden Schritte entfällt auch ein Großteil der für die Qualitätssicherung notwendigen Substanz. Je nach Bedarf ist das mehr Fluch als Segen. Einer, der sich auskennt, erkennt „sofort“, das es sich nur um ein Bauchkasten System handelt, wo man einfach am falschen Platz gespart hat. Eine Billig Lösung also.
Über den Baukasten
Zu Anfang sind Browsertitel, Moto der Seite und Fußzeile einzugeben. Anschließend wird der Benutzer gefragt, ob es sich um eine private oder gewerbliche Webseite handelt. Dementsprechend werden Rubriken mit Vorschlägen für eine Seitennavigation geliefert. (also nichts mit Individualität oder einzigartigkeit).
Sind alle gewünschten Seiten eingefügt, landet der Benutzer erst einmal auf dem Dashboard. Die Oberfläche ist strukturiert und  intuitiv bedienbar. Für den normalen Benutzer scheint alles vorhanden zu sein, was benötigt wird.
Menüpunkte können geändert und Inhalte wie Bilder, Texte, Galerien oder Tabellen hinzugefügt werden. Schriftgrößen und -farben sind definierbar. Alles in allem scheint hier alles geboten, was ein Content Management System bieten sollte.
Vorteile für den Kunden.
Schnell und simpel zu bedienen. Es sind keine Programmierkenntnisse erforderlich, um rudimentär eine Webseite „zusammen zu klicken“. Eine Vielzahl an Designvorschlägen bietet für fast jeden Geschmack das passende Layout. Bilder können auch direkt von einem großen Bildportal importiert werden. Was möchte man mehr, möchte man meinen, oder braucht man sonst noch?
Nachteile (und die gibt es massenweise)
Es fällt gleich auf, dass für Gewerbliche Seiten kein Hinweis auf eine Impressumspflicht erfolgt. Nicht jeder Benutzer ist sich im Klaren, dass ein Fehlen des Impressums auf Gewerblichen Webseiten empfindliche Strafen nach sich ziehen kann. Eine solche Vernachlässigung kann gut 50.000 € kosten. Auch ist eine Individualität oder Einzigartigkeit nicht gegeben, da man wie einige andere auch, gleiche System Struktur, Menue Struktur, Bild Platzierungen etc. hat. Was einer Websseite „sofort“ einen billigen Charakter gibt.
Nützliche Bildbearbeitungs-Funktionen sucht man vergeblich. Diese würden Nutzern ohne Bildbearbeitungssoftware das Leben um einiges zu erleichtern. Schnell kann so das zuvor ausgewählte Layout verunstaltet werden.
Dem System fehlt jegliche Möglichkeit der Individualisierung sowie technische Raffinesse. Ein Versuch den ausgegebenen Quelltext zu validieren, wird sofort mit einer abgelaufenen Session bestraft. So muss dies über einen kleinen Umweg geschehen. Die Ausgabe des Quelltextes der Seite ist zwar valide, jedoch basierend auf HTML 4.0 Transitional. Stand der Technik ist derzeit HTML 5 – und somit bereits 2 Generationen vorangeschritten. HTML 4 wurde Ende 1999 von dem W3C Konsortium veröffentlicht und seitdem ist einiges geschehen.
Valider Quelltext nicht gleich guter Quelltext. Betrachtet man die Ausgabe der Website genauer, wird erkennbar, dass Strukturierung und semantische Gliederung durch richtige HTML-Tags fehlen. Das bedeutet konkret, dass Suchmaschinen Probleme bekommen, die Inhalte richtig zu erfassen. Dies schlägt sich leider in der Positionierung der Webseite nieder.
Auch ist der Aufbau des HTML Kopfteils lediglich auf die Anzeige der Webseite reduziert. Es fehlen alle wichtigen Informationen, die für Suchmaschinen notwendig sind. Die Meta-Informationen innerhalb des HTML Kopfteils (HTML Head) sind nicht bearbeitbar. Somit fällt eine Suchmaschinen-Optimierung einer serösen SEO-Agentur ins Wasser.
Bearbeitungsfunktion von bereits getätigten Eingaben fehlen vollständig.
Fazit des 1und1 Hompagebaukasten
Prinzipiell bietet 1und1 nichts anderes, als ein leicht zu bedienendes – wenn auch sehr kleines –  Content Management System. Die Umsetzung der Bearbeitung für den Redakteur sieht gelungen aus. Was für den Benutzer unerkenntlich bleibt, ist was unter dem Glanz steckt. Alte Technik (und wer möchte schon etwas altes?) und fehlende Erweiterungsmöglichkeiten sind ein großer Minuspunkt. Auch Sonderwünsche und Erweiterungen sind nicht vorgesehen. Dieses Produkt richtet sich eindeutig an kleine Startups und Einzelpersonen mit einer geringen Notwendigkeit zur Präsentation im Web. Plant man mehr, sollte man die Finger davon lassen. Vor allem wenn es wirklich um ehrbare Firmen Webauftritte geht.

Wer also einen Firmen Webauftritt haben möchte, der sollte sich immer an Designer und Grafiker wenden, denn ein Firmen Ruf ist mit einer „Billig Webseiten Lösung“ schneller ruiniert, als man Denkt.

Achja, eines hab ich „total vergessen“, wir, die einige Domains und Server bei 1und1 haben, werden sogar regelmässig richtiggehend „belästigt“, das wir doch das ach so schöne Bauchkasten System verwenden sollten, obwohl veraltert, unflexible und nicht dem entspricht, was eine moderne Webseite und modernes Content Management System in der heutigen Zeit liefern und können muss. (Bestes Beispiel: Typo3). Das finde ich nicht nur unseriös, sondern empfinde es als lästig. Aber ich würde niemals ein altes System nutzen, das mehr Nachteile als Vorteile hat.

Wenn Sie Profi Webauftritte haben möchten, dann haben wir hier ein paar Tips:
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