Machtwechsel auf nordkoreanisch

Machtwechsel auf nordkoreanisch

Berichten zufolge lehnt das Volk in Nordkorea eine „dynastische Thronfolge“, zwar im Geheimen, aber immer vehementer ab. Machtinhaber Kim Jong-il hat seinen Sohn Kim Jong-un als seinen Nachfolger präsentiert, wenn auch noch nicht offiziell als solchen ausgerufen. Die nordkoreanische Propaganda führt den 29 Jahre alten Kim-Sohn derzeit als „Genie“ und „herausragenden Führer“ ein. Nordkorea’s Wirtschaft ist angeschlagen, Nordkorea ist abhängig. Es hängt viel von der „historischen Freundschaft“ mit China und auch von Südkorea, und damit mittelbar von Amerika’s Haltung, ab. Nordkorea bittet schon fast verzweifelt seinen Nachbarn, den grenzüberschreitenden Tourismus in das nordkoreanische Kumgang-Gebirge wieder aufzunehmen. Der war eine wichtige Einnahmequelle für Nordkorea. Vor 2 Jahren wurde in diesem Gebirge eine südkoreanische Touristin erschossen, seitdem wurden sämtliche Wege gesperrt und ein weiterer Geldhahn versiegte.

Kim Jong-un muss sich Respekt verschaffen, denn weder das Volk noch das Militär scheinen viel von diesem Sohn des Machtinhabers zu halten. Er hat wenig bis keine Ausbildung, keine Kenntnisse und keine Übung in militärischen Dingen, Respekt heißt in Nordkorea wohl, dass man zeigen muss, wie viel man schnell zerstören kann. Diese Mentalität verstehe wer wolle, aber die scheinen wirklich so drauf zu sein.

Indessen ist das alles längst kein Spiel mehr. Selbst China macht sich große Sorgen. Wenn ein solches Wort aus chinesischem Munde zu hören ist, wird’s wirklich ernst, denn deren Sprachgebrauch bedient sich eher und meist umschreibenden Floskeln. Nicht nur die amerikanische Regierung ist der Ansicht, dass China eine entscheidende Rolle bei dem Atomkonflikt mit Nordkorea zukommt. Dieser Meinung ist auch die Bevölkerung dort und anderswo.

Nordkorea zwingt seine „Verbündeten“ auf seine Art zu Verhandlungen, ohne sich dabei an vorgegebene Regeln zu halten. Sowohl die Uran-Anreicherung als auch die Beschießung der südkoreanischen Insel, da sie die vorgeschriebene Seegrenze nicht anerkennen, verschlechtern Nordkoreas Position gegenüber Amerika. China steht unter Zugzwang, denn als direkter Nachbar muss sich China vordringlich darum kümmern, die Lage im Griff zu behalten, obwohl es offensichtlich ist, dass China’s Einfluss auf Nordkorea keine entscheidend große Rolle mehr spielt. Die Kim Jongs schaffen mit ihren Provokationen ein gefährliches Klima und mit ihren nuklearen Ambitionen müssen sie ernst genommen werden und keiner darf sie unterschätzen, weltweit.


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