Lazy fellows im Black Bean, ich boykottiere!

Lazy fellows im Black Bean, ich boykottiere!

Ja diese neuen Kaffeeketten „american style“ sprießen wie die Champignons aus der Erde, ein Konzept, welches mit relativ wenig Aufwand, mit kleinstmöglichem Wareneinsatz und mit schlechtestmöglichem Personal viel Geld macht. Die Kunden werden meiner Ansicht nach mit dem größtmöglichen Nichtaufwand verarscht nach Strich und Faden! Ich bin stinksauer!

Man könnte sagen „selber Schuld“, denn ich habe mir schon viele Male geschworen, nie wieder ins Black Bean zu gehen, nie wieder! Aber nein, gestern Nachmittag auf dem Weg vom Englischen Garten nachhause, sitzen halt some friends dort und trinken ihren Kaffee. Und der Kaffee ist wirklich gut und daran gibt es auch nichts auszusetzen, außer dass er meistens lauwarm ist.

Aber wehe, wehe Du kommst mit so ausgefallenen Wünschen daher wie ein Helles oder ein Glas Weißwein! Erst stand ich ca. 10 Minuten an, weil 2 (!!!) Personen vor mir dran waren. Eine Leistung der besonderen Art, denn einer dieser Zwei wollte doch tatsächlich, dass man ihm das georderte Sandwich wenigstens warm mache, was allgemein üblich ist. Diese Fehlbitte führte zu einem organisatorischen Volldesaster. Die zwei Mädels und der eine Junge hinter der Theke waren vollkommen überfordert, gingen nicht gerade zimperlich miteinander um, schmissen sich üble Faulheitsbekundungen um die Ohren und schimpften coram publico in höchsten Tönen über dieses Scheißcafé! Kein Scherz!

Nach einer gefühlten endlosen Zeit kam dann ich dran. Ja, also, „ich hätte gerne ein Glas trockenen Weißwein und ein Helles“. Ungläubige Augen schauten mich an, ein Schrei in den hinteren Thekenbereich von der Dame an der Kasse. „Haben wir Weißwein, haben wir Helles?“ „Schau doch selber nach, meine Güte!!!“!

Die „Dame“ musste wohl oder übel selbst in die ca. 30 cm entfernten Katakomben abtauchen, um 1. nach Gläsern und 2. nach Bier und Wein zu wühlen. So eine unverschämte Bestellung an einem Sonntag Nachmittag, so gegen 17.00 Uhr. Da könnte ja jeder daher kommen. „Es gibt kein Helles, willst Du ein Pils?“. Ich bejahte lammfromm und froh, überhaupt eine Reaktion erhalten zu haben. Dann die Sache mit dem Pilsglas. Ich schwöre, es hat sich so zugetragen. Also, es gab nur ein dreckiges Bierglas. Die Dame fragte den einzigen männlichen (Nicht)mitarbeiter, wo denn saubere Gläser seien. Dieser muss wohl unter irgendwelchen Fremdeinflüssen gestanden haben oder er hat nicht gemerkt, dass die Dame ausnahmsweise mal keine Selbstgespräche mit sich führte, sondern dass ein Kunde zugegen war, denn der sagte: „Ich gebe solche Gläser immer einfach raus, das merken die doch gar nicht, die Deppen“, und lachte dreckig und entnervt zugleich. Das erschien sogar meiner Dame etwas peinlich und sie vertröstete mich auf ein einigermaßen durchsichtiges Weißbierglas zum Pils. Klar nahm ich auch dieses Angebot lammfromm an.

Und jetzt zum Wein. Es handelte sich um ein größeres Weinglas, voll beschmiert mit verschiedenen Lippenstiften, zu einem Viertel gefüllt mit einer weißgelblichen Pfütze. Meine Geduld neigte sich so langsam dem Ende zu, ich hatte das Gefühl, es würde draußen gleich dunkel und wollte einfach nur noch ein wenig an der frischen Luft sitzen und einen „Absacker“ trinken, bevor es an`s Kochen und Hausaufgabenabfragen ging. Da nahm ich doch äußerst dankbar das Ding an, das mir angeboten wurde. Kostenpunkt 4,60 €!!! für ein klitzekleines dreckiges Schlückchen Wein. Dass ein Pils dort über 3 € kostet, hatte ich das schon erwähnt? Vielleicht wurde ich auch über den Tisch gezogen, denn ich gehörte ja zu den Deppen, die ins Black Bean gehen. Meine some friends froren in der Zwischenzeit draußen vor sich hin und sprangen in dem Moment auf, in dem ich mit meiner Beute rauskam. „Ciao, wir sehen uns …“

Der Freund, der sich ein Helles wünschte, blieb anstandshalber sitzen, denn er konnte mich doch nicht alleine lassen. Die Aschenbecher an dem Tisch quollen über, der Tisch selbst war verklebt, verpappt und es standen viele Pappbecher und randvolle Untertassen rum, die zwischenzeitlich zu Aschenbechern umfunktioniert wurden, da ja die anderen wie gesagt überquollen. Ein Anblick des Grauens, meine Laune am Hochpunkt, der Wein scheußlich und die Angst vor Herpes mittels Lippenstiftalarm allgegenwärtig. Dem Freund hat das Pils im Weißbierglas auch nicht wirklich geschmeckt, also was tut man? Man lässt die zwei Plörren stehen, ist knapp 10 Euros dafür losgeworden und verpisst sich. Und genau das ist es wohl, was man von der Kundschaft im Black Bean gefälligst erwarten darf! Oder liegt es an der guten Bezahlung des selbstverständlich völlig ungeschulten Personals?

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