Essensgeld für Hartz IV Schüler = 30,00 Euro im Monat, ja wo denn?

Essensgeld für Hartz IV Schüler = 30,00 Euro im Monat, ja wo denn?

Bevor ich mich maßlos beschwere, möchte ich ein ganz kleines Statement zum geplanten Essensgeld in Höhe von 30,00 Euro pro Monat und Schulkind abgeben. Meine Tochter ist an einem staatlichen humanistischen Gymnasium und geht nach 7 oder auch 8 Std. Schule in die schuleigene Mensa zum Essen. Aber, nur dank ihrer Omas und Opas können wir uns das leisten, denn jedes Essen kostet 5,00 Euro (an 4 Tagen die Woche, Freitag fällt flach). Das sind also schon mal 20,00 Euro pro Woche. Das sind also durchschnittlich 60,00 bis 70,00 Euro im Monat (die Ferien wurden eingerechnet). An dieser Schule sind viele Schüler, deren Eltern sich das nicht leisten können (so wie ich). Ob sie nun Hartz IV beziehen oder nicht, der Ansatz von 30,00 Euro im Monat ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich würde gerne von jemandem wissen, wo es für dieses Geld Essen gibt? Soweit mir bekannt ist, tragen die Empfänger von Hartz IV mind. 1,00 Euro pro Tag selbst zum Essen bei, aber auch dann reicht der Zuschuss nicht aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade meine Tochter an einer Schule ist, die teurer sein sollte als die anderen. Es ist ein staatliches innerstädtisches Gymnasium.

Trotzdessen befürworte ich das Bildungspaket von Frau Dr. von der Leyen und sehe einen ersten richtigen Schritt. Irgendwo muss man anfangen und dass man es allen Recht machen könnte, ist Utopie in unserer Forderungsgesellschaft. Es gibt ja immerhin die Möglichkeit, den Kindern sowieso eine wirklich nahrhafte Brotzeit mitzugeben. Das tue ich, denn 7 – 8 Std. Schule pro Tag können von unseren Kindern, die Leistung erbringen müssen und sich konzentrieren müssen, ohne „Proviant“  eh nicht durchgehalten werden. Wenn ich nicht die Omas und die Opas hätte, sähe die Brotzeit halt nochmal anders aus. 1 x pro Woche Mensa-Essen, an den restlichen Tagen reichlichste Brotzeit. Das bedingt zwar ein warmes Abendessen, aber der Wareneinsatz für Spaghetti, Kartoffeln, Salat und ggf. Tiefkühlgemüse (welches wirklich gut, vitaminreich und günstig ist!) hält sich in Grenzen und ist machbar. Ich weiß, wovon ich rede. Und die Erwachsenen müssen ja auch Essen. Der gemeinsame Abendtisch ist ein schönes Ritual, das in vielen Familien verloren gegangen ist. Die Kinder hocken vor den Playstations, Nintendos oder einfach vor der Glotze, was die den Tag über getrieben oder gar gelernt haben, interessiert keinen oder man nimmt sich nicht die Zeit.

Ganz davon abgesehen, vereinnahmen die Hausaufgaben heutzutage mindestens 1 – 2 Std. pro Tag (ab dem 5. Schuljahr), zwischendurch Austoben ist also Pflicht, oder?  Die Ganztagsschulen mal ausgelassen, aber derer gibt es noch lange nicht genug.

Wenn man es will, geht alles. Meckern und Lamentieren führt allerhöchstens zu Frust nicht nur bei den Eltern, sondern bei den Kindern, die derartige Mitleidsbekundungen ihrer Eltern aufgreifen und weiterleben. Positiv Denken und Fördern.

Gerne bin ich bereit, meine Meinung zu ändern, wenn mir jemand beweist, dass man mit 30,00 € pro Monat keine ausreichenden Brotzeiten zubereiten kann. Mir bleiben übrigens nach Bezahlung der Miete, Versicherungen, Telefon- und Internetkosten etc. zu Zweit + Hund!! allerhöchstens 380,00 Euro zum Leben übrig. Ich lasse mir meine Laune aber nicht verderben, sondern freue mich auf den goldenen Herbst, Indian Summer! Ja was denn sonst?

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