Die Rückkehr der Banken-Ritter, Teil 1

Die Rückkehr der Banken-Ritter, Teil 1

Ein erster Pleitebankier ist verurteilt worden, verurteilt zu einer klitzekleinen Bewährungsstrafe für eine milliardenschwere Tat. Jeder, der auch nur 1000 € Steuern hinterziehen will, muss mit einer härteren Strafe rechnen, zumindest was sein Ansehen betrifft. Jeder mittelständische Unternehmer, der gehandelt hätte, wie dieser Bankier, hätte seine Existenz, seinen Namen und sein gesamtes Kapital verloren. In den Knast wäre er ohne Wenn und Aber gewandert, seine Opfer hätten Entschädigungen in machbarer Höhe eingeklagt und erhalten.

Anders läuft so etwas mit den die Krise verursachenden Banken. Die Aktionäre der Industriekreditbank erhalten z.B.  keine Entschädigung, dafür stehen die Steuerzahler gerade für die Unsummen an Milliardenverlusten. Der ehemalige Vorstandschef der IKB, Herr Stefan Ortseifen, wurde verurteilt wegen Marktmanipulation, so nennt man das also.

Und wegen dieser grob fahrlässigen Marktmanipulation erhielt er jetzt zehn Monate Haft, selbstverständlich auf Bewährung (für Milliarden Peanuts). Der Exboss muss zusätzlich 100.000 € bezahlen? Dieser Betrag scheint in Zeiten, in denen nicht einmal mehr die Zahl Millionen einen beachtenswerten Wert darstellt, wie das Happy-End von Hanni und Nanni auf der Lutscherfarm. Herr Ortseifen hinterlässt dem Steuerzahler ein Milliardendesaster durch sein kriminelles Handeln und Verkaufen mit und von faulen US-Immobilienpapieren. Und er wusste immer, worauf er sich einlässt. Das hat ihn nie davon abgehalten, seine Kunden und die Banken aus Habgier zu zerstören und damit einer der erfolgreichen Vorreiter und Wegbereiter für die derzeitige Weltkrise zu werden, eine Krise, die auf den Schultern der Kleinen abgewickelt werden wird, oder auch nicht.

Hoffentlich kommt der arme Herr Ortseifen mit dieser Höchststrafe klar? Vielleicht verzieht er sich für die nächsten 10 Monate seiner Nichthaftstrafe auf die Malediven, damit er danach umso stärker, erholter und selbstverständlich rehabilitiert in das Wirtschaftsleben Einfluss nehmen kann und wohl auch darf.

Solche Manager braucht Schland.



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