(Öl)geld regiert die Welt und richtet über Leben

(Öl)geld regiert die Welt und richtet über Leben

US-Präsident Barack Obama tat das einzig Richtige, als er das vorübergehende Verbot für Ölbohrungen im mexikanischen Golf aussprach. Aber auch der mächtigste Mann der Welt kommt gegen die Geldbarone nicht an.

Klar, dass sich die Ölmultis und all diejenigen, die an Öl verdienen, sich vehement gegen das Verbot zu weiteren Tiefseebohrungen im mexikanischen Golf ausgesprochen haben, denn das würde einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden in deren Geldbeuteln anrichten.

Die ganze Welt und damit wir alle sind dafür verantwortlich, dass die Natur bereits massiv zurückschlägt, dass Wetter- und Klimakatastrophen an der Tagesordnung sind. Trotzdessen drehen wir uns lieber weg und können das gar nicht mehr mit ansehen. Am Wetter können wir tatsächlich auch nichts mehr ändern, dazu ist es ohnehin schon zu spät. Als ob das noch nicht schlimm genug ist, nein, jetzt können sich die Ölis damit rühmen, die erfolgreichsten Auftragskiller der Ozeane zu werden, es verenden täglich tausende Tiere ölverschmiert und qualvoll, Schildkörten verbrennen am lebendigen Laibe, Rettungsversuche werden gestoppt, „weil es zu gefährlich ist“, ja für wen denn?

Die Tragödie unserer Menschheit, die durch die Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon und deren Folgen wieder einmal deutlich macht, wie machtlos wir gegenüber den Marionettenspielern der Multis sind, setzt sich immer weiter fort. Es gibt keine moralischen und ethischen Grenzen mehr, die Wenigen, die mutig und couragiert gegen die zerstörerischen Lobbies angehen, werden belächelt und die anderen, die für Zerstörung, Verwüstung und Tötung von Systemen verantwortlich sind, kaufen sich einen neuen goldenen Wasserhahn für das Schiffs WC. Um das tun zu können, gehen sich wortwörtlich über Leichen. Der liebe Gott wird sich in seiner Wolke umdrehen.

Übrigens, der US-Richter Martin Feldmann, der das Bohrverbot aufgehoben hat, ist Aktionär mehrerer Energie- und Ölunternehmen. Eine Firma, von der er Anteile besitzt, war an dem Deepwater-Horizon-Projekt beteiligt. Vor deutschen Gerichten ein klarer Fall von Befangenheit und Interessenskonflikt, aber Amerika ist halt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, leider auch der negativen!