Münchner Chronik vom 7. August …

Am 7. August 1907 kam vormittags um 9 Uhr mit einer Verspätung von 20 Minuten der Sonderzug mit 536 Jerusalempilgern von Triest am Hauptbahnhof an. Am Perron staute sich eine Rießenmenge um die Ankömmlinge zu bestaunen und zu empfangen. Frisch und wohlbehalten kamen alle Teilnehmer hier an. Auf allen Gesichtern hatte die südliche Sonne ihre Spuren hinterlassen. Sie mußten sich ihren Weg mit Palmzweigen und Andenken beladen durch die Menge zwängen.

Am 7. August 1929 stirbt die Wirtin der Künstlerkneipe Simplizissimus im Alter von 75 Jahren. Die Traunsteiner Wirtstochter Kathis Kobus, geboren 1854, hatte 1903 das Gasthaus Kronprinz Rudolf in der Türkenstr. 57 gepachtet und es in “ Neue Dichtelei “ umbenannt. Nachdem sie den Streit um die Namensgebung verloren hatte, wurde ihr Lokal nach der 1896 gegründeten satirischen Zeitung “ Simplizissimus benannt. Gäste wie die Dichter Max Halbe, Ludwig Scharf, Max Dauthendey, Frank Wedekind und Joachim Ringelnatz verbrachten dort ihre Abende. Joachim Ringelnatz wurde der Hausdichter. 1913 verkaufte Kathi Kobus die Wirtschaft. Sie wurde auf dem Nordfriedhof begraben. Auch die Zeitungen in Hamburg und Berlin berichteten über ihr Ableben.

Am 7. August 1951wurden folgende Hinweise der Verkehrsbetriebe an ihre Trambahnfahrer getätigt: Die Uniformmütze dürfe nur außerhalb des Stadtkerns und auch dann nur bei mehr als 30 Grad Hitze im Schatten abgenommen werden. Dieser Hinweis wurde getätigt, nachdem die Triebwagen mit Garderobehaken für die Uniformmäntel ausgestattet wurden.

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