Abzocke! München, Polizei schikaniert Radfahrer!

Heute habe ich das erste mal am eigenen Leib die Willkür der heutigen Polizei erlebt. Ich bin mit dem Fahrrad in die Innenstadt gefahren, die Ludwigstraße stadteinwärts und von der Polizei angehalten worden, weil ich angeblich bei Rot über die Kreuzung gefahren bin!

Jede Fußgänger Ampel von der Münchener Freiheit die Leopoldstraße entlang bis zur Abzweigung zum Altstadt Ring an der Ludwigstraße ist kombiniert für Fußgänger und Radfahrer. An der Kreuzung Ludwigstraße und Altstadt Ring ist jedoch nur eine reine Fußgänger Ampel.

Ich bin den Fahrradweg entlang gekommen und sehe vor mir die Fußgänger Ampel, die steht auf grün. Ich habe auch noch kurz gestutzt, weil kein Fahrrad Symbol darauf zu erkennen war, mich aber entschieden, daß ich gefahrlos über die Kreuzung fahren kann, wenn sie für Fußgänger frei gegeben worden ist.

Auf der anderen Seite der Kreuzung und zwar ca. 20 Meter weiter stadteinwärts, hinter der U-Bahn Unterführung. Winkt mich ein in grün gekleideter Herr raus und meint er sei von der Münchener Polizei. Er meint außerdem, daß ich bei Rot über die Kreuzung gefahren sei.

Ich habe versucht zu erklären, daß ich die Fußgänger Ampel gesehen hatte und die sei auf Grün gestanden. Ich war mir keiner Schuld bewußt. Der Herr in grün meinte nur, daß was ich glauben würde und was den Tatsachen entspräche zweierlei sei (Er hat sich tatsächlich so unverschämt ausgedrückt!) und erzählte mir allerhand andere recht belanglose Sachen, wie von seiner Krankenversicherung, deren Beiträge in die Höhe gingen, wenn ich einen Unfall hätte. (Ich weiß, daß ich mit Sicherheit nicht in einer Beamtenkrankenversicherung bin!).

Der Herr, der sagte er sei von der Münchener Polizei, bestand darauf, daß es an dieser Kreuzung eine eigene Fahrrad Ampel gäbe. Die habe ich später auch tatsächlich entdeckt. Sie ist ca. 15 Meter vor dem Radwegübergang über den Altstadtring!

Nun ist es so, daß wohl rein technisch gesehen der Polizist recht hatte. Die Situation ist aber an dierser Kreuzung so unübersichtlich, daß da keine Verwarnung von 25 Euro ausgestellt werden sollte. Es drängt sich der Eindruck auf, daß die Herren von der Polizei sich absichtlich an eine Stelle gestellt haben, wo die Verkehrsregeln mißgedeutet werden können. Das ist reine Abzocke! Mit den Gehältern der zwei Beamten die dort abgestellt wurden hätte problemlos die Fußgänger Ampel umgestellt werden können, so daß auch Radfahrer erkennen was jetzt gemeint ist. – Ich verstehe auch nicht warum es für Fußgänger ungefährlich sein soll über die Kreuzung zu fahren, aber für Radler nicht. Wie gesagt, das Ganze ist sehr schleierhaft und es drängt sich der Verdacht auf, daß hier von den Bürgern nur nochmal Geld gemacht werden soll! Eine Stunde später auf dem Rückweg habe ich die zwei Herren immer noch an der gleichen Stelle gesehen. Sie zogen einen Radfahrer nach dem anderen raus, weil es anscheinend vielen so geht wie mir – die Verkehrslage an dieser Kreuzung ist nicht klar! Klar ist jedoch daß bei zwei Beamten und ca. 2 bis 3 Minuten pro geschriebenem Strafzettel ein anständiger Umsatz gemacht werden kann!

Ich sehe auch nicht ein, daß ich – von jemandem der dem Alter nach fast mein Enkel sein könnte – mir so unverschämtes Geschwätz anhören muß. Das ‚hochachtungsvoll‚ vor seiner Unterschrift auf der Verwarnung ist wohl als Witz zu verstehen.

Überhaupt habe ich den Eindruck, daß es der Polizei an der Stelle nicht um die Verkehrssicherheit geht, sondern eher um eine Quotenerfüllung. Das ist jedoch nur ein subjektiver Eindruck. Mein Kollege hat gescherzt, daß die Beamten ihr Urlaubsgeld verdienen müßten. Das ist wohl übertrieben, aber ein solches Verhalten fordert geradezu solche Kommentare herraus!

Die beiden Herren von der Polizei hätten der Verkehrssicherheit wesendlich mehr gedient, wenn sie ein paar Meter weiter, die Fußgänger darauf hingewiesen hätten doch nicht immer wieder unvermittelt über den Fahrradweg zu laufen.

München war einmal bekannt für seine Fahrradfreunlichkeit. Jetzt scheint es hat die Stadt in den Fahrradfahrern eine neue Einnahmequelle entdeckt.

Kommentare

Abzocke! München, Polizei schikaniert Radfahrer! — 10 Kommentare

  1. reine Abzocke JA

    mich hat es am 07.07.08 morgens um neun erwischt.
    Dazu muß ich sagen dass ich diese Strecke seit 10 Jahren mit dem Fahrrad fahre. Auch ich kenne diese zweideutige Situation, Fußgängerampel ist GRÜN Autoampel wird kurz vorher ROT. Fahre auch seit 10 Jahren bei grüner Fußgängerampel drüber. Dabei haben mich schon in anderen Jahren Polizisten beobachtet und NICHT reagiert. Also war ich mir sicher dass dies so in Ordnung ist.

    Der erste Beamte war schon reichlich unverschämt, nachdem ich mehrmals gesagt habe die Füßgängerampel war grün meine er. „Haben Sie was an den Augen oder sonst wo?“ Da er mich zu dem Zeitpunkt auch schon massiv am Arm gepackt hat schrie ich ihn an er solle mich doch bitte loslassen. Das Resultat war dass mich beide Polizisten vom Fahrrad gezogen haben, ich mich gegen diese rohe Gewalt auch gewehrt habe, mich von der körperlichen Bedrängung losreissen wollte und dabei mit dem Handrücken die Wange des zweiten Polizisten traf. Irgendwann lag ich dann am Boden und konnte nicht glauben was passiert war.
    Jetzt droht mir eine Anzeige wegen Körperverletzung.
    Suche immer noch Zeugen des Vorfalls. Es kamen viele Passanten vorbei die das Vorkommnis gesehen haben.
    Auf einmal waren 7 Polizisten da die nichts anderes zu tun hatten als mich zu beschuldigen und abzuführen. Erst um viertel nach elf war ich wieder in Freiheit.
    Hat irgendjemand schon mehr Erfahrung wie gegen diese Willkür vorgegangen werden kann?

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  2. jetzt habe ich eine Strafanzeige wegen
    VORSÄTZLICHER Körperverletung gekriegt.
    Dies ist nun wirklich gelogen.
    Hallo Münchner hat denn niemand den Vorfall direkt gesehen? Es geht doch nur um die Wahrheit.
    und ich brauche Hilfe.

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  3. Hallo Moona,

    ich glaube Du solltest unbedingt einen Anwalt einschalten, wenn Du das noch nicht gemacht hast. Egal was der Anwalt kostet, ich glaube es wird sonst noch teurer.

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  4. Guten Morgen! Ich finde es auch einfach unverschämt!
    Man könnte meinen die vielen münchner Polizisten haben sonst nichts besseres zu tun als Radfahrern aufzulauern. Heute Morgen wurde ich von zwei uniformierten Polizisten aufgehalten weil ich bei rot über die Ampel gefahren bin. Jetzt muss ich ca. 100 EUR zahlen und bekomme einen Punkt weil diese Ampel schon länger als 2 Sekunden auf rot stand.

    Diese dienstbeflissenen Polizisten sollten meiner Ansicht nach doch lieber Verbrecher jagen.

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  5. Also bei mir wars wie beim peter, 2sek,laut aussage der beiden Beamten ,war die Ampel rot,kostet 100 euro und einen punkt,ja die Staatskasse ist leer,ist doch ne schnelle Einnahmequelle,Sauerei finde ich es das da 2 Beamte sind gegen die man sich nicht wehren kann,man man wo führt das noch hin

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  6. Also bei mir war es ein HAuptkomissar Inkognito auf Rosenheimer Motorad, der meinte ich wäre mit dem Fahrrad über Rot in den englischen Garten gefahren. Ohne Beweise und trotzdem wohl aussichtslos vor Gericht. Die Staatskasse möchte dafür 125 € und einen Punkt. Das ist doch alles völlig unverhältnismäßig.

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  7. unfassbar. du schreibst auch noch dass er technisch gesehen recht hat, und wetterst trotzdem weiter? ist echt eine frechheit was sich die radfahrer rausnehmen. ihr legt euch immer alles zurecht wie es grad passt. und wenn halt mal nur eine grüne fußgängerampel da ist nimmt man eben die … rücksichtnahme ist keine einbahnstraße!

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  8. Hallo Autofahrer,

    ich bin auch einer, ein Autofahrer. Wogegen ich ‚gewettert‘ habe, als Radfahrer, war das rüpelhafte Benehmen der Polizisten und das Ausnutzen einer äußerst unklaren Verkehrssituation um Reibach zu machen.
    Als Autofahrer, wie Du, ist mir durchaus bewußt, dass Fahradfahrer oft meinen die Straße gehöre nur ihnen. Aber darum ging es ursprünglich in meinem Artikel nicht. Ich war nämlich im ersten Moment, auch als fahrrad fahrender Autofahrer, der Meinung im Recht zu sein.

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  9. ich hab mir eben nochmal die zeit genommen und ein paar weitere kommentare gelesen. hier berichten einige leute von überfahrenen roten ampeln, teils länger als 2 sekunden rot. und dann wird noch von unverhältnismäßigkeit gesprochen!

    liebe fahrradfahrende mitbürger, seid ihr noch bei trost? schaut mal bei gelegenheit in den bußgeldkatalog unter rotlichtverstöße (http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/StB-LA/bussgeldkatalog.html?nn=35602#15). autofahrer die über eine 1 sekunde rote ampel fahren zahlen geldstrafen, bekommen dazu 3 punkte und sind auch gleich noch einen monat ihren führerschein los.

    wie kann es sein dass ihr mit solchen verstößen deutlich glimpflicher davonkommt, euch aber immer noch beschwert?

    täglich werden in münchen unzählige unfälle vermieden, weil aufmerksame autofahrer in ihren rechtn zurückstecken um keine rambo-radfahrer zu verletzen. ich könnte allein morgens auf dem weg zur arbeit ca. 2 mitbürger anzeigen weil sie mir die vorfahrt nehmen. tu ich aber nicht, weil dann nur mein wort gegen das des radfahrers steht.

    umso mehr freut es mich dass die verkehrspolizei (nebenbei: die verkehrspolizei ist genau wegen solcher delikte unterwegs, und nicht um bankräuber zu fassen …) solche verstöße mitbekommt und entsprechend ahndet.

    würde mich freuen wenn sich der ein oder andere mal selber an der nase packt und ein wenig rücksichtnahme im straßenverkehr an den tag legt …

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  10. Hallo Autofahrer,

    wie ich vorher schon sagte, bin ich auch Autofahrer, aber auch Radfahrer und Motorradfahrer.
    Egal mit welchem Fahrzeug ich jedoch unterwegs bin fällt mir immer wieder auf wie wenig Rücksicht die anderen Gruppen ( ob jetzt Rad-, Krad-, oder Autofahrer ) auf die speziellen Gegebenheiten meines Fahrzeugtyps nehmen. Das liegt aber nicht nur an einfacher Rücksichtslosigkeit, sondern daran, dass die anderen eben mit dem Fahrrad oder Motorrad keine Erfahrung haben.
    Als Radfahrer und Motorradfahrer regt man sich über Autofahrer auf, die Autofahrer über die Radfahrer. Verständnis kommt erst auf, wenn man auch die andere Erfahrung erlebt.
    Ich würde vorschlagen, dass Du mal das Auto stehen lässt und mit dem Fahrrad durch München fährst, morgends zur Hauptverkehrszeit.
    Genauso, sollte man manchem Fahrradfahrer auferlegen zu der gleichen Zeit mit dem Auto zu fahren. 🙂

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